Personen und Reden

Personen und Reden

Lessing – Böll – Huch – Schiller – Adorno – Habermas – Müller – Augstein – Gaus – Schlingensief – Ad me ipsum

SALTO. 30.1.2012
144 Seiten. Fadengeheftet. Rotes Leinen
22,– €
ISBN 978-3-8031-1282-8
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Eine stete Unterbrechung unglücksbringender Selbstverständlichkeit in elf Portraits.

Zum 80. Geburtstag hat sich Alexander Kluge einen zweiten SALTO-Band gewünscht, um seine Reden über andere große deutsche Öffentlichkeitsarbeiter zu sammeln: Er spricht über G. E. Lessing, Heinrich Böll, Ricarda Huch, Friedrich Schiller, T. W. Adorno, Jürgen Habermas, Heiner Müller, Rudolf Augstein, Günter Gaus und Christoph Schlingensief. Dabei gelingen ihm nicht nur verblüffend zugespitzte Portraits dieser Personen. Kluges Gedanken » durchstreifen sein Hirn « und schöpfen – blitzgescheit und haarsträubend assoziativ – aus einem tiefen Fundus von Kenntnissen: Er führt literarische Beispiele (Ovid, Shakespeare oder David Hume) ebenbürtig mit historischen Ereignissen als Zeugen an, wobei sein Interesse immer den großen Wendepunkten gilt (1945, Tschernobyl oder dem 11. September). Am Ende steht ein für dieses Buch neu geschriebener Text: Ad me ipsum, in dem er uns von den ihm wichtigen Produktionsmitteln des Gefühls erzählt: den Büchern, den Bildern und der Oper.

Alexander Kluge

Alexander Kluge

Alexander Kluge, geboren 1932 in Halberstadt, studierte Rechtswissenschaften, Geschichte und Kirchenmusik in Marburg; Promotion zum Dr. jur. Lehrte in der Abteilung für Filmgestaltung der Hochschule für Gestaltung in Ulm. Zahlreiche Filme. Lebt als Schriftsteller und Regisseur in München. Unter seinen zahlreichen Publikationen finden sich »Lebensläufe« (1962), »Geschichte und Eigensinn« (mit Oskar Negt, 1981) und »Chronik der Gefühle« (2000).

»Alexander Kluge nimmt jede faktische Gegebenheit, jedes Teilchen Wirklichkeit mühelos, aber doch wunderbar zwanghaft in den Dienst seiner Phantasie. Ob er über Jürgen Habermas spricht, Heiner Müller, Christoph Schlingensief oder sich selbst: Der Geist überbordet schier.« Hans-Dieter Schütt, Neues Deutschland

Pressestimmen

»Der Altmeister Kluge in seinem Element. Anlässlich der Verleihung des Heinrich Böll Preises der Stadt Köln liefert er ein Zeugnis seiner gewinnenden Art, das eigentlich Unvereinbare zusammenzubringen – nicht durch Direktive von oben, vielmehr durch Aufmerksamkeit: Das Versprengte, Vereinzelte greift Kluge auf. Subjektivität entwickelt er aus der spielerischen Perspektive eines Kindes, die sich Alexander Kluge zeitlebens erhalten hat. In dieser Montage historischer Beispiele tritt uns Alexander Kluge einmal mehr als ein großer Lehrer entgegen, der Kleines mit Großem, Abgelegenes mit Bedeutendem, Geschichte von unten mit herausragenden Daten so verbindet, dass daraus der Blitz der Erkenntnis fährt.«

Werner Köhne, Westdeutscher Rundfunk

 

»Die Literatur so einzurichten, dass aus ihr gelernt werden kann, sie also kompliziert genug, aber nicht um der emotionalen Überwältigung Willen, einzurichten ist seine Maxime. Kluge resozialisiert private Empirie. Die Montage, notiert er an einer Stelle, sei für ihn, anders als im frühen Film, kein Mittel der Überredung. Er verhalte sich nicht als Dompteur zu seinen Stoffen.»

Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung


»'Was ist ein epischer Roman gegen die Entwicklung des Ruhrgebiets im Verlauf vieler Generationen, gegenüber dem Aufstieg und Untergang ganzer Industrien, gegenüber den Geschicken der Stadt Bitterfeld?' So fragte Kluge selbst Ende November in seiner Dankesrede zum Heinrich-Böll-Preis, die jetzt in dem schmalen, reichhaltigen Wagenbach-Bändchen „Personen und Reden" nachzulesen ist, das zu seinem achtzigsten Geburtstag erschienen ist und von der Rede zum Lessing-Preis über die Schiller-, Ricarda-Huch-, und Adorno-Reden bis zu den Trauerreden auf Heiner Müller, Günter Gaus, Rudolf Augstein sowie dem Bericht über die Beerdigung von Christoph Schlingensief lauter Porträts versammelt, die zugleich Selbstauskünfte sind. Daher kommt es, dass sich Kluges Bücher wie Lexika und Wörterbücher eher fürs Blättern als für die kontemplative Lektüre eignen.«

Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung


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