König Ohneschuh

König Ohneschuh

Roman

Aus dem Italienischen von Iris Schnebel-Kaschnitz.

Quartbuch. 1.8.1997
224 Seiten. Leinen
19,50 €
ISBN 978-3-8031-3128-7
vergriffen

Nach zwanzig Jahren kommt er zurück, der große Abenteurer und Lügner Odysseus. Glaubt, er könne sich einfach einschleichen. Aber alles ist anders, auch seine Frau Penelope.

Penelope erkennt ihren Mann sofort (hier wird die alte homerische Erzählung zu einer aus unserer Zeit), spielt aber sein Spiel mit. Der Lügner findet seine Meisterin und es beginnt ein Wechselspiel aus List, Täuschung und Verkleidung, wie es nur Malerba erfinden und inszenieren kann. Die Freier werden reingelegt und abserviert. Eine Lapislazuli-Kette zahlt dem Ehebrecher den Ehebruch heim. Der große Bogenschuss ist vergeblich. Auch höchst unmännliches, wiederholtes Weinen läßt Penelope kalt.
Wo für Frauen die Tatsachen zählen, möchten Männer gern Erklärungen. Wo sie Lügen bevorzugen, wählen Frauen die Taktik. Mutprobenveranstalter gegen Binnenkünstlerinnen. Traum gegen Realität.

Luigi Malerba

© effigie

Luigi Malerba

Luigi Malerba wurde 1927 in Berceto bei Parma geboren. Er gehörte zu den Gründern des Gruppo 63, schrieb Theaterstücke, Drehbücher, Erzählungen und Romane. Der phantasievolle Geschichtenerzähler, der zu den wichtigsten zeitgenössischen Autoren Italiens zählt, starb 2008 in Rom.

»Kurzweilig und voller Ironie: die Rückeroberung einer großen Liebe.« Der Spiegel

Pressestimmen

»Mit dem Roman König Ohneschuh, der in der eleganten Übersetzung von Iris Schnebel-Kaschnitz im Wagenbach Verlag erschienen ist, kann Malerba seine achtzehnte deutsche Übersetzung feiern. Und gehört damit zu den meistgelesenen italienischen Autoren im deutschen Sprachraum.

Malerba kreist in seinem psychologisch fein gesponnenen Roman um die Themen Geschlechterkampf und Identität. Aus den Helden der Mythologie machte er ein Ehepaar der Moderne.

Man schwebt gleichsam beim Lesen durch den Text. Und stellt dann verwundert fest, jeden Boden unter den Füßen verloren zu haben – so wie Odysseus keinen Ausweg mehr aus dem Wortgestrüpp findet, das er sich um seine Person geschaffen hat.«

Henning Klüver,

Norddeutscher Rundfunk, Radio 3

»Malerba hat einen klassizistischen Stil gewählt, der feierliche und ergreifende Töne nicht scheut und die dramatische Auseinandersetzung mit maßvoller Musikalität orchestriert.

Das Grundmotiv von Malerbas ganzem Werk – die Diskrepanz zwischen Sein und Schein – wird in diesem Roman in paradigmatischer Weise abgewandelt: In den alternierenden Dialogen zeigt es sich, daß die Sprache in erster Linie dazu dient, die Wirklichkeit zu verschleiern und die Gesprächspartner zu täuschen, ihnen Fallen zu stellen und auszuweichen.«

Alice Vollenweider, Neue Zürcher Zeitung

»Statt exzentrischer männlicher Neurotiker tritt nun endlich einmal eine Frau bei Malerba in den Vordergrund. Weiter so, möchte man dem Autor zurufen.«

Ute Stempel, Süddeutsche Zeitung

»Malerba variiert voller Ironie den Mythos von der Rückeroberung einer großen Liebe. Mal lakonisch, mal im hohen Ton des Epos läßt er abwechselnd Odysseus und Penelope zu Wort kommen, als ob sie sich einem Tagebuch anvertrauten.«

Anke Dürr, Der Spiegel

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