Tiefer hängen

Tiefer hängen

Über den Umgang mit der Kunst

WAT [479]. 26.8.2003
192 Seiten. Broschiert. Originalausgabe
11,90 €
ISBN 978-3-8031-2479-1
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Noch heute ist unser Kunstbegriff höfisch geprägt; indem Ullrich seinen unorthodoxen Blick auf den Kunstbetrieb wirft, gelingt es ihm, wie in seinem bereits in drei Auflagen vorliegenden Buch »Mit dem Rücken zur Kunst«, unsere gängigen Vorstellungen gehörig zu unterwandern.

Der Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich befragt das Selbstverständnis von Künstlern und Kunstliebhabern. Die Vorstellung einer »hohen« Kunst ist ihm ebenso ein Dorn im Auge wie ihre von einseitigen Motiven geleitete Kommerzialisierung und Funktionalisierung. Und er wendet sich gegen eine Sprache, die den Kunstkommentar zum Audienzbericht herabwürdigt.
Aber nicht nur die fürstliche Autorität der Kunst steht im Zentrum seiner Überlegungen, auch die Frage, ob Kunst eine revolutionäre Funktion übernehmen kann, beschäftigt ihn. Oder: Welche Funktion wird ihr in einer Spaßgesellschaft zugewiesen, für die »Events« das Maß aller Dinge sind? In welchem Verhältnis stehen Kunst und Wirtschaft zueinander, gehen sie eine neue Liaison ein? Hat Kunst gar eine wirtschaftsfördernde Funktion, und welche Verbindung besteht zwischen Kunst und Arbeit?

Wolfgang Ullrich

© privat

Wolfgang Ullrich

Wolfgang Ullrich, geboren 1967 in München, studierte dort ab 1986 Philosophie, Kunstgeschichte, Logik/Wissenschaftstheorie und Germanistik. 1994 promovierte er mit einer Dissertation über das Spätwerk und Ereignis-Denken Martin Heideggers. Neben Lehraufträgen an verschiedenen Hochschulen war er von 1997–2003 als Assistent am Institut für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in München, 2003/04 war er Gastprofessor für Kunsttheorie an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seine Professur für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, die er seit 2006 innehatte, legte er 2015 nieder. Seither lebt er als freier Autor in Leipzig. Zahlreiche Publikationen, insbesondere zur Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, über moderne Bildwelten sowie Wohlstandsphänomene. Er ist Mitherausgeber der Reihe DIGITALE BILDKULTUREN.

Twitter: @ideenfreiheit // Blog: ideenfreiheit.de

»Endlich einer, der nicht nur Provokatives, sondern auch Kluges über die sukzessive Entleerung des Kunstbegriffs zu sagen wagt.« Neue Zürcher Zeitung

Pressestimmen

»Kunst ist für alle, die Augen und Sinne aufmachen, und nicht nur für Schlaumeier. Und: Kunst kommt von können, nicht von wollen, erst recht nicht von interpretieren. Zu all diesen Themen polemisiert Ullrich faktenreich, tiefsinnig, prägnant und witzig, und das macht sehr viel Spaß – und bildet.«

Stuttgarter Zeitung

»Endlich einer, der nicht nur Provokatives, sondern auch Kluges über die sukzessive Entleerung des Kunstbegriffs zu sagen wagt.«

Neue Zürcher Zeitung

»Kunsttheorie ist in der Regel ausschließlich für die von Interesse, die dabei mitmachen, nicht aber für das kunstinteressierte Publikum. Dass es auch Ausnahmen von dieser wenig erfreulichen Regel gibt, zeigt Wolfgang Ullrichs Essaysammlung Tiefer Hängen!. Ullrich schreibt anschaulich, er formuliert elegant, pointiert, präzise und ohne die für das Genre so typische hysterische Emphase. So herrscht in diesem Buch eine angenehme Atmosphäre souveräner Abgeklärtheit und skeptischer Distanz, wie man sie in Texten zur Kunst nur selten antrifft.«

Bayerischer Rundfunk

»Die Qualität von Ullrichs Essays liegt in den grandiosen Mikrobeobachtungen, dort, wo er beschreibt, was passiert, wenn Mondrians Muster im Möbeldekor und Mode aufgehen oder wo der revolutionäre Anspruch mit der Schönheit eines Kunstwerkes kollidiert. Wo er zeigt, wie das Geflecht von Wirtschaft und Ästhetik funktioniert, leistet Ullrich Pionierarbeit.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Brillant zeigt Ullrich, wie gerade künstlerische Widerspenstigkeit als „kompromisslos und authentisch“ zum ökonomischen Impulsgeber umgedichtet wird. (...) Vielleicht übergeht er etwas zu kühl den Realfall ästhetischer Wirkung und das Ausmaß, in dem die Kunst von allein dem Gerede über sie widersteht. Doch als Entlastungsangebot an die Kunst von außen und gegen unsere gebückte Haltung vor ihr ist seine Polemik ungemein erleichternd.«

Wilhelm Trapp, Die Zeit

»Ullrichs Forderung nach einem Ende der Kunst wirkt radikal und verstörend. Seine Analysen des Kunstbegriffes sind originell und hellsichtig.«

Berliner Literaturkritik

»Wolfgang Ullrich fasst nicht nur das klammheimliche Unbehagen in Worte, das den Kunstbetrachter so häufig paralysiert. Er zeigt zu allererst Ursachen und Umstände auf, die zu diesem Unbehagen führen. In seiner teilweise respektlosen Analyse gelingt ihm dadurch eine erfrischende Neubewertung künstlerischer Arbeit, deren Fazit eben heißt: Tiefer hängen!. Sein kunsthistorisch und -theoretischer Diskurs ist sachverständig, humorvoll und durchweg gut lesbar.«

Deutsche Welle

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