Das Leben des Sebastiano del Piombo

Das Leben des Sebastiano del Piombo

Herausgegeben von Alessandro Nova

Bearbeitet von Christina Irlenbusch

EDITION GIORGIO VASARI. 5.10.2004
96 Seiten. Broschiert. Mit zahlreichen, z.T. farbigen Abbildungen.
10,90 €
ISBN 978-3-8031-5024-0
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Das Leben des Sebastiano del Piombo, Schüler Giorgiones, gefördert von Michelangelo, vom musizierenden Wunderknaben in Venedig zum faulen Beamten am päpstlichen Hof. Neu übersetzt und kommentiert. Mit dem heutigen Standort der Kunstwerke.

Die Lebensgeschichte des experimentierfreudigen Sebastiano gerät Vasari zum moralischen Exempel: Wie ein heiterer und witziger Musikant aus Venedig »zu hoch belohnt wurde, so daß er sich immer mehr dem Müßiggang hingab«, bis ihm schließlich »mehr an der Lebensart lag als an der Kunst.«
Dabei war er sicher der begabteste Portraitist seiner Zeit, talentreich und zugleich voller Neugier auf unübliche Techniken, wie etwa der Ölmalerei direkt auf Putz (die er ursprünglich sogar für die Sixtinische Kapelle vorsah), mit der er sich freilich nicht durchsetzen konnte.
Gegen Ende seines Lebens wollte er nichts mehr arbeiten und sagte zur Begründung, es gäbe ja genug Talente auf der Welt.

Giorgio Vasari

Giorgio Vasari

Giorgio Vasari, geboren 1511 in Arezzo in der Toskana, war ein Universalgenie: Maler, Architekt (u. a. als Baumeister der Uffizien), Berater der Medici, Kunstsammler und Historiker. Sein Hauptwerk sind die »Leben der hervorragendsten Künstler«, kurz: »Le vite«, erstmals erschienen 1550 und im Laufe der Jahre erweitert. Vasari starb 1574 in Florenz.

»Endlich wird das erstaunliche Leben und Werk des Renaissancekünstlers Sebastiano del Piombo wiederentdeckt.« Niklas Maak, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Pressestimmen

»Vasaris Viten waren nicht nur die Geburtsstunde der Kunstgeschichtsschreibung, sondern auch so etwas wie die ‚Bunte’ der Renaissance: So amüsant und rücksichtslos, wie Vasari in den Künstlerbiographien von Raffael, Parmigianino und anderen über Haß, Liebe und Verschwörung berichtet, Gerüchte und Gemeinheiten verbreitet, hatte es vor ihm niemand getan. Vasaris Biographien selbst sind kurz, aber wer sich weiter in die historischen Hintergründe einarbeiten möchte, findet in den Ausgaben nicht weniger als dreißig bis vierzig Seiten akribisch recherchierter und – eine Seltenheit – verständlich geschriebener Fußnoten zu allen auftauchenden Namen und Begriffen.«

Niklas Maak, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»Die von Alessandro Nova verantwortete deutsche Vasari-Edition kann kaum genug gerühmt werden. Derart glücklich wirken Wissenschaftler, Verleger und fördernde Stiftungen selten zusammen. In Einzelbände zerlegt, erhält man Vasari in einem eleganten Format, das die Damen der Renaissance auf ihren Nachttischchen geschätzt hätten. ...

Vorwiegend angemessene Übersetzungen des in sich ungekürzten Textes der wissenschaftlich besten verfügbaren Ausgabe, kundige Einleitungen und exzellente Kommentare: dies alles zu einem erschwinglichen Preis – dergleichen ist heutzutage schon beinahe eine Heldentat.«

Andreas Dorschel, Süddeutsche Zeitung

»Kein Superlativ scheint gegenüber diesem Werk übertrieben. Vasaris Viten bilden eine geschlossene Geschichte der Kunst des 14. bis 16. Jahrhunderts, damit wurde ihr Autor zum viel beschworenen ‚Vater der Kunstgeschichte’.

Nun bringt der Wagenbach Verlag eine Neuedition mit neuen Übersetzungen heraus. Ein Blick ein die ersten Bände erweist, daß es ihnen auf vorzügliche Weise gelingt, so wörtlich wie möglich an Vasaris Text zu bleiben und zugleich die Melodie seiner Diktion zu wahren. Erstmals seit der Übersetzung Schorn und Försters in das Deutsche des frühen 19. Jahrhunderts liegen damit die Viten in einer Form vor, die vorzüglich lesbar ist, ohne die Genauigkeit der Schilderung preiszugeben.

Vasari wie noch nie.«

Horst Bredekamp, Literaturen

»Vasaris Viten sind der Gründungstext der Kunstgeschichte schlechthin. ... Es ist höchste Zeit, daß das Textgebäude selbst wieder ins Zentrum rückt – schon um jene kritische Distanz herzustellen, aus der allein die Italienforschung ihre Anschlußfähigkeit an den internationalen kunsthistorischen Gedankenaustausch wiedergewinnen kann. Für den deutschsprachigen Raum gilt zudem, daß bislang eine aktuelle Übersetzung nicht verfügbar war, von mangelhaften Florilegien abgesehen. Das Projekt einer Neuübersetzung und -kommentierung der Viten, das der in Frankfurt lehrende Kunsthistoriker Allesandro Nova sich in Zusammenarbeit mit einer schlagkräftigen Truppe von Nachwuchswissenschaftlern vorgenommen hat, kommt daher gleich beidem zugute.

Kaum ein anderes Werk der Zeit darf als verläßlicheres Panorama Italiens in einer seiner reichsten, auch intellektuell verschwenderischen Epochen gelten.«

Andreas Beyer, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Die eigentliche Gründungsschrift der Kunstgeschichte.

Jene Viten Vasaris sind ja nicht nur eine nach dem Vorbild Plutarchs angelegte Sammlung von Biografien herausragender Künstler mit vielen nützlichen Auskünften. Sie sind vor allem das einzigartige literarische Zeugnis einer Beschreibung und Rühmung von Kunst, welche nicht im Winckelmannschen Sinne von Stil, sondern von ‚Maniera’ spricht, und welche Kunstwerke nicht wie die Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts physiognomisch, sondern rhetorisch beurteilt.

Für die Kunstgeschichte ist das ein editorisches Ereignis, dem man breite und erzieherische Resonanz wünscht.«

Willibald Sauerländer, Süddeutsche Zeitung

»Das Gründungswerk der Kunstgeschichte, handlich zerlegt.«

Sebastian Preuss, Berliner Zeitung

»Es wäre jammerschade, wenn die in Frankfurt konzentrierte Kompetenz nicht zur Vollendung eines Jahrhundertwerkes einmaligen Ranges gelangen könnte, dessen sich kaum ein anderes Land rühmen kann. Allerdings zeigt schon das, was jetzt vorliegt, die Unkenntnis derer, die den Geisteswissenschaften an den deutschen Universitäten nichts mehr zutrauen.«

Martin Warnke, Die Zeit

»Der Verlag Klaus Wagenbach hat jetzt Vasaris Werk in vier Bänden neu herausgebracht, wie sie Vasari wohl auch gern gelesen hätte. Handlich, im Sakkotaschenformat und um einen reichen Anmerkungsteil erweitert. Vasari leicht, pur und auf neustem Forschungsstand. Italien ruft laut!«

Uta Baier, Die Welt

»Nachzulesen ist Vasaris literarisch ausgefeilte Theorie nun erstmals auf Deutsch im ersten Band der Vasari-Edition. Dieser besticht vor allem durch sein Glossar, das den geistigen Hintergrund für die Hochrenaissance liefert.«

  Gabi Czöppan, Focus

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