Die nachdenklichen Hühner
Aus dem Italienischen von Iris Schnebel-Kaschnitz und Elke Wehr.
Vergriffen. Als SALTO-Ausgabe erhältlich.
»Die endliche Entdeckung der menschlichen Seele in all ihren hühnerhaften Aspekten.« (Italo Calvino)
Luigi Malerba ist mit seinen 146 Hühnergeschichten ein riskantes, aber zutreffendes Bild der Menschen und ihrer Illusionen, Irrtümer, Verschrobenheiten und Vergeblichkeiten gelungen: Sie alle geben sich selbstbewußt und aufgeklärt, weltläufig und gebildet, auch wenn der Horizont am Zaun des Hühnerhofs endet. Und wir müssen erkennen – wie schon Italo Calvino – daß dieses lachhafte Federvieh »uns gar nicht unähnlich« ist. Das eitle Huhn, das esoterische, das schielende; das psychoanalytische Huhn, das behauptet, die Mütterlichkeit sei die Sublimierung des Eis; das fromme, das so gern wie die Heilige Johanna auf dem Scheiterhaufen enden möchte, aber doch nur auf dem Rost landet wie Laurentius. Ein Huhn, das goldene, aber biologisch nicht abbaubare Eier legt. Ein Huhn, das sich ins Deutsche übersetzen lässt, was ihm aber dann nicht gefällt. Ein Huhn in virtueller Realität. Und schließlich sogar eine Hühnerdelegation, die ihren Autor besucht.
© effigie
Luigi Malerba
Luigi Malerba wurde 1927 in Berceto bei Parma geboren. Er gehörte zu den Gründern des Gruppo 63, schrieb Theaterstücke, Drehbücher, Erzählungen und Romane. Der phantasievolle Geschichtenerzähler, der zu den wichtigsten zeitgenössischen Autoren Italiens zählt, starb 2008 in Rom.