Die Silikonliebhaber

Die Silikonliebhaber

Aus dem Spanischen von Heinrich v. Berenberg

Quartbuch. 23.2.2010
144 Seiten. Gebunden mit Schutzumschlag
18,– €
ISBN 978-3-8031-3228-4
vergriffen

Es ist eine unerhörte Begebenheit, von der uns Javier Tomeo hier erzählt: die unsägliche Liebesgeschichte zweier aufblasbarer Gummipuppen, die sich gegen ihre Besitzer auflehnen. Tomeo hat sich selbst übertroffen – großes Puppenehrenwort!

Marilyn und Big John sind zwei Gummipuppen der neuesten Generation, ausgestattet mit allerlei technischem Schnickschnack, Basilio und Lupercia ihre beiden in die Jahre gekommenen, kleinbürgerlichen Besitzer. Marilyn fingiert Orgasmen mit geschlossenen Augen, schmettert als Höhepunkt Opernarien und verlacht Basilio wegen seiner nur achteinhalb Zentimeter langen Manneskraft, die sie dank eines eingebauten Sensors vermessen kann.
Big John hingegen findet Lupercia unattraktiv, kann aber dennoch nicht verhindern, dass der Härtegrad seines »besten Stücks« reguliert wird. Als Basilio und Lupercia eines Abends nach Hause kommen und ihre Puppen in eindeutiger Stellung auf dem Sofa vorfinden, werden die beiden in die Wandschränke verbannt – sodass Marilyn und Big John fortan nichts anderes übrigbleibt, als über das Gut der Freiheit zu philosophieren und darüber, wie sie diese erreichen und ihre Liebe zueinander verwirklichen können …
Das Szenario ist ebenso unverschämt wie schamlos – und ganz nebenbei auch noch ein geistreiches poetologisches Traktat über Sittlichkeit und Wahrscheinlichkeit moderner Prosa.

Javier Tomeo

© Arpad Bondy

Javier Tomeo

Javier Tomeo wurde 1932 in Quicena, einem kleinen Ort in der spanischen Provinz Huesca geboren. Er studierte Rechtswissenschaften und Kriminologie an der Universität von Barcelona und arbeitete für einen internationalen Schreibmaschinenhersteller. 1967 veröffentlichte er seinen ersten Roman und gehört seither zu den meistgelesenen europäischen Autoren der Gegenwart, dessen Romane und Erzählungen in zahlreiche Sprachen übersetzt sind. Auch mit seinen Theaterstücken war Tomeo bei Publikum und Kritik erfolgreich. 1994 wurde er mit dem renommierten Premio Aragón ausgezeichnet. Tomeo lebte zuletzt als freier Schriftsteller in Barcelona, wo er 2013 starb.

»Ein kleines Meiserwerk: intelligent, subversiv, komisch und doch von bitterer Melancholie durchzogen.« Florian Borchmeyer, Frankfurter Allgemeine Zeitung
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