Nachbarschaft

Nachbarschaft

Gedichte

Quartbuch. 8.6.2010
80 Seiten. Englische Broschur
10,– €
ISBN 978-3-8031-3231-4
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Johannes Bobrowski gehört eindeutig zu den ganz großen deutschen Lyrikern, die uns nicht nur von »ihrer« Landschaft, Sarmatien, berichten, sondern durch ihren Formenreichtum auch einen folgenreichen Einfluss auf die Literatur der DDR ausübten.

Johannes Bobrowski habe ich ebenfalls zuerst bei S. Fischer (Levins Mühle) und später dann innerhalb der ersten sechs Quarthefte (Mäusefest) veröffentlicht, im Frühjahr 1965, als ich noch die große Hoffnung eines Ost-West-Verlages hatte, deren geheimer Schirmherr Bobrowski war. Wenige Monate später, mit dem plötzlichen Tod Bobrowskis und dem furchtbaren Dezemberplenum des ZK der SED (Ulbricht: »Wir sind ein sauberer Staat, wir dulden keine Anarchisten «), musste ich diese Hoffnung begraben.

Klaus Wagenbach

Johannes Bobrowski

© Roger Melis

Johannes Bobrowski

Johannes Bobrowski wurde 1917 als Sohn eines Eisenbahnbeamten in Tilsit geboren. Nach dem Abitur in Königsberg studierte er Kunstgeschichte in Berlin, wurde jedoch 1939 einberufen. Im Russlandfeldzug entstanden seine ersten Gedichte. Erst 1949 kehrte er aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft nach Ostberlin zurück, wo er als Lektor arbeitete, zunächst im Altberliner Verlag Lucie Groszer, ab 1959 im Union Verlag. Seine ersten Gedichte erschienen einzeln ab 1955. 1961 – ein Jahr nach seinem ersten Auftritt in Westdeutschland auf Einladung der Gruppe 47 – folgte der erste Band »Sarmatische Zeit«. Für das Gedicht »Im Strom« wurde er 1962 mit dem Alma-Johanna-König-Preis ausgezeichnet; im selben Jahr wurde ihm zudem der Preis der Gruppe 47 verliehen. Seit Mitte der sechziger Jahre veröffentlichte er auch Prosa, darunter den Erzählungsband »Mäusefest« sowie die Romane »Levins Mühle« und »Litauische Claviere«. Bobrowski starb 1965 in Berlin.

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