Lissabon
Gaby Wurster (Hrsg.)

Lissabon

Eine literarische Einladung

Aus dem Portugiesischen von Gaby Wurster

SALTO. 4.3.2014
144 Seiten. Rotes Leinen. Fadengeheftet
22,– €
ISBN 978-3-8031-1269-9
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Was die portugiesische Hauptstadt außer fado und bacalhau noch zu bieten hat, erzählen Ihnen über zwanzig Autoren auf diesem urbanen literarischen Streifzug durchs 20. Jahrhundert.

Wenn Fernando Pessoa das »Erwachen von Lissabon, später als anderswo« besingt, heißt das nicht, dass wir es hier mit einer Stadt voller Schlafmützen zu tun hätten. Im Gegenteil: Im Durchstreifen der Stadt paart sich die melancholische saudade des Fado mit dem quirligen Rhythmus einer modernen Metropole: José Saramago schildert die Belagerung Lissabons durch die Mauren und Touristen, Manuela Gonzaga führt ein in die Geheimnisse der Lissabonner Gärten und Freimaurer, Natália Corréia steckt den Soldaten Nelken in die Gewehrläufe, um die Diktatur zu beenden, António Lobo Antunes stellt die natürliche Ordnung der Dinge wieder her, Germano Almeida lässt die afrikanischen Einwanderer von den Kapverden sprechen, Lídia Jorge beschreibt die Stadt als Paradies ohne Grenzen, und Antonio Tabucchi verkauft uns Geschichten von intersektionistischen Seezungen und einem tragisch-maritimen Barsch.
Rund zwei Dutzend (vorwiegend) portugiesische Autoren stellen in kurzen Texten die westlichste Hauptstadt Europas vor – die Hälfte davon ist zum ersten Mal ins Deutsch übersetzt worden.

Gaby Wurster

Gaby Wurster

Gaby Wurster, geboren 1958, ist freie Autorin und Übersetzerin aus dem Englischen, Französischen, Italienischen, Griechischen und Portugiesischen. Sie lebt in Tübingen.

Pressestimmen

Der hundertsiebzigste Band der Reihe Salto, „Lissabon. Eine literarische Einladung", im hochformatigen Leinen, fadengeheftet und mit aufgeklebten Bildchen auf dem Deckel macht dem Motto dieser Serie „Neuer Wein in alten Schläuche" alle Ehre. In einem literarischen Streifzug durch das zwanzigste Jahrhundert vermittelt die Herausgeberin ein neues Bild von der Stadt am Tejo. Da ist nicht mehr die Rede von der Metropole im gleißenden Licht unter stahlblauem Himmel. Kein Geringerer als Fernando Pessoa, der bedeutendste Dichter der portugiesischen Moderne, lässt vielmehr gleich am Anfang die Stadt schlaftrunken „im leichten Nebel des Vorfrühlingsmorgens" erwachen. Pessoa gibt den Ton an für die siebenundzwanzig kurzen Texte, überwiegend von jungen portugiesischen Schriftstellern: stille Heiterkeit, leichtes Frösteln im sanften Wind und die Gewissheit des nahenden Sommers. Fernando Pessoa ist es auch, der am Ende mit einem Gedicht summarisch das Wesentliche nennt: „Es bleibt nur, ohne mich, der ich vergessen habe, da ich schlafe, Lissabon mit seinen Häusern, ihrer Farbenvielfalt."

Frankfurter Allgemeine Zeitung

 

All dies fügt sich zu einem stark historisch akzentuierten Stimmungsbild und nicht zu einem Reiseführer, der beim Ablaufen der Sehenswürdigkeiten dienlich wäre. So etwas will das Büchlein auch nicht sein. Lissabons Facetten werden bewusst in reflexiven Erinnerungen und rückblickenden Porträtskizzen entfaltet. Die Beiträge geschmackssicher ausgewählt und, wo nötig, stilsicher aus dem Portugiesischen übersetzt hat die Herausgeberin Gaby Wurster.

Die Zeit

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