Das Kolosseum

Das Kolosseum

Bewundert, bewohnt, ramponiert

Sachbuch. 30.1.2012
240 Seiten. Gebunden mit Schildchen und Prägung
26,– €
ISBN 978-3-8031-3640-4
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Ehe sich das Kolosseum als archäologisch abgezirkelte, gesäuberte Ruine präsentierte, war es jahrhundertelang bewohnt: von römischen Adligen, später von einem Eremiten und schließlich von zahllosen Pflanzen. Die Geschichte eines der bekanntesten Bauwerke der Welt. Reich illustriert!

Das Kolosseum kennt jeder. Selbst wer noch nie in Rom war, hat das riesige Gemäuer vor Augen: Es ist der Inbegriff des antiken Rom. Dabei war das monumentale Amphitheater seit dem Untergang der altrömischen Kultur eine dauernde Baustelle. Im Mittelalter verwandelte man seine Gewölbe in Wohnungen, Läden und Werkstätten – und einige davon in den Wohnsitz der mächtigen römischen Adelsfamilie Frangipane.

Die Päpste residierten zu dieser Zeit in der nahegelegenen Lateransbasilika, und der Sitz der Frangipane diente ihnen nicht selten als strategisch günstiger Fluchtort.
Im 16. Jahrhundert setzte sich die Idee vom Kolosseum als Leidensort christlicher Märtyrer durch, weshalb der gesamte Bau in eine gigantische Kirche umgewandelt werden sollte. Die Pläne scheiterten, doch legte man einen Kreuzweg entlang der Arena an und weihte das Kolosseum den frühchristlichen Glaubenskämpfern. Die Grand Tourists des 18. Jahrhunderts erkannten in dem verfallenen Gemäuer schließlich eine arkadische Landschaft, die sie dank der auf den Ruinen üppig wuchernden Pflanzen in ihre eigene Ideal-Antike versetzte. Erik Wegerhoff erzählt – und illustriert! – die wechselvolle Geschichte des Kolosseums, das man irrtümlicherweise schon zu kennen glaubte …

Erik Wegerhoff

© Laura Wollenhaupt

Erik Wegerhoff

Erik Wegerhoff, 1974 geboren, ist Dozent für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich. Er promovierte bei Andreas Tönnesmann, forscht, lehrt und schreibt zur Poetik der Infrastruktur, Aneignungen und Umbauten und zu zeitgenössischer Architektur. Bei Wagenbach erschienen von ihm »Das Kolosseum«, »On the Road – Über die Straße« und, zusammen mit Joseph Imorde, »Dreckige Laken. Die Kehrseite der Grand Tour«.

«Ein so gebildetes wie vergnügliches Buch über das Wahrzeichen Roms schlechthin. Jeder, der es liest, wird bezaubert sein.» Die Welt

Pressestimmen

«Eine minutiöse und mitreißende Rezeptionsgeschichte mit vielen überraschenden Einsichten. Anschaulich schildert der Autor – von Haus aus Architekt, nicht Archäologe – etwa das mittelalterliche Rom als Ruine einer antiken Metropole. So, wie die Architekten der Renaissance, des Manierismus und des Barock jeden Winkel des Kolosseums zeichneten und kopierten, folgt Wegerhoff den Verästelungen der Stiladaption und Umformung. Nach der Lektüre von Wegerhoffs Buch ist jedem Rom-Reisenden einsichtig, dass es wirklich eine Art Weltuntergang wäre, würde das Kolosseum, das in jüngster Zeit gravierende Schäden zeigt, zugrunde gehen.»

Dieter Bartezko, Frankfurter Allgemeine Zeitung

 

«Der Individualtourist kann sich mit Wegerhoffs Buch jetzt die bewegte Geschichte hinter der kahlen Fassade vorstellen. Der schmucke Reiseführer der anderen Art ist die gelungene Umwandlung einer wissenschaftlichen Studie in ein Buch für die breite Leserschaft. Die Spezialisten kommen auch nicht zu kurz. Ein umfangreicher Anmerkungsapparat, eine Literaturliste und gleich mehrere Register ermöglichen eine Vertiefung des Themas.»

Geneviève Lüscher, Neue Zürcher Zeitung

 

«Ein kluges, gut geschriebenes Buch. Wegerhoff ist Architekt, aber er muss zugleich Sozialhistoriker, Kirchengeschichtler, Kunst- und Kulturwissenschaftler sein, um das Bauwerk und seine wechselhaften Bedeutungen zu vermessen. Wegerhoff lässt dabei gezielt das Bewusstsein das Sein bestimmen, wenn er demonstriert, wie über die Jahrhunderte die jeweiligen Neudeutungen und Zuschreibungen den verschiedenen architektonischen Eingriffen vorausgingen. Seine Geschichte des Kolosseums ist eine Geschichte der Umdeutungen und Umnutzungen. Das Buch zeigt, dass unser Bild der Antike eben genau das ist: ein Bild, das wir uns gemacht haben. Es ist das Tolle und Aufregende an diesem Buch, dass es einen noch mal lesen und sehen lehrt, dass es einen auf das stößt, was man, frei nach Kant, die Bedingungen der Möglichkeit von Erfahrung nennen könnte. Es nötigt einen, erneut zu reflektieren, wie es kommt, dass wir so auf die Antike blicken, wie wir es tun. Und das ist, auch und gerade beim Blick auf unsere Gegenwart, keine schlechte Sehhilfe, weil Gewissheiten erschüttert und Projektionen als solche kenntlich gemacht werden.»

Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

 

«Erik Wegerhoffs Buch liest sich spannend und ist schön ausgestattet. Wegerhoff illustriert seine Bau- und Deutungsgeschichte mit unzähligen Bildbeispielen»

Günther Wessel, Deutschlandradio

 

«Es ist herrlich, mit einem Architekten durch Rom zu gehen. Freilich hat Wegerhoff keinen Kunstführer geschrieben, der junge Architekt hat sich auf das Kolosseum beschränkt und ein so gebildetes wie vergnügliches Buch über das Wahrzeichen Roms schlechthin verfasst. Jeder, der sein Buch liest, wird bezaubert sein. Nach der Lektüre wird er in der Lage sein, das Kolosseum aus völlig neuen Blickwinkeln zu betrachten.»

Die Welt

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