Blau

Blau

Die Geschichte einer Farbe

Aus dem Französischen von Antoinette Gittinger

WAT [718]. 17.9.2013
176 Seiten
13,– €
ISBN 978-3-8031-2718-1
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Wir leben auf dem blauen Planeten. Als Farbe des Meeres wird es mit Kälte, als politisches Signal mit Neutralität, im Blues mit Melancholie, bei den Jeans mit Lässigkeit assoziiert. Aber was macht Blau zur Lieblingsfarbe der Europäer?

Es ist nicht der Künstler, der eine Farbe prägt, sondern die Gesellschaft, die sie rezipiert. So unterliegt der Symbolgehalt des Blau einer sehr wechselvollen Geschichte von der Antike bis heute. Jahrhundertelang fristete es ein Nischendasein. In der römischen Antike zählten nur Weiß, Schwarz und Rot. Erst mit dem Marienkult im 11. Jahrhundert wird das Blau wichtiger Bestandteil der klerikalen und dann auch der politischen Ikonographie. Als Kennzeichen der Gottesmutter und des Königs, später auch von Soldaten wird es zum neuen Konkurrenten des Rot.
Pastoureau folgt den Spuren des Blau auf seinen verschlungenen Wegen nicht nur in Bildzeugnissen, sondern auch in zahlreichen Beschreibungen in literarischen und wissenschaftlichen Texten, bei Goethe sogar in doppelter Hinsicht mit seiner Farbenlehre und dem Werther. Farben wurden dabei oft bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, auch moralische. Nicht zufällig ist das Signet der EU ebenso blau wie das der UNO. Der Autor beschreibt schließlich auch das Handwerk des Färbens, das den blauen Triumphzug überhaupt erst möglich machte und der Palette des Blau zu einem enormen Variantenreichtum verhalf.

Michel Pastoureau

© Basso Cannarsa

Michel Pastoureau

Michel Pastoureau, geboren 1947 in Paris, ist Historiker und emeritierter Professor der École Pratique des Hautes Études Paris, wo er 35 Jahre lang den Lehrstuhl für abendländische Symbolik innehatte. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zur Kulturgeschichte von Farben, Tieren und Symbolen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden.

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