Kunsthistoriker sollten Sprachkünstler sein. Schließlich ist es eine ihrer wesentlichen Aufgaben, Kunstwerke zum Sprechen zu bringen. In glücklichen Momenten kann daraus ein Zusammenspiel von Bild und Sprache entstehen, das zu tieferen Einsichten und einer neuen Betrachtungsweise von Kunst führt.
Andreas Beyer hat sich die Kultur des sprachlichen Ausdrucks besonders zu eigen gemacht und viele solcher beglückenden Augenblicke erzeugt. Neben dem Kunsthistoriker ist hier der Autor Beyer zu entdecken, neben der thematischen Vielfalt seiner Texte sein ebenso prägnanter wie verständlicher Stil. Er schreibt über Werke von der Frührenaissance bis ins 20. Jahrhundert, vom Gemälde bis zur Villa, von Verrocchio über Vasari und Michelangelo bis zu Goethe, Schinkel, Kandinsky und Aby Warburg.
© Isolde Ohlbaum
Andreas Beyer studierte, lehrte und erforschte Kunstgeschichte im In- und Ausland. Er war Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris, seit 2003 ist er Ordinarius für Kunstgeschichte der Neuzeit an der Universität Basel und wirkt aktuell als Sprecher des Forschungsverbunds ››Bilderfahrzeuge‹‹ (London). 2021 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gewählt. Bei Wagenbach erschienen zahlreiche Publikationen, unter anderem eine Auswahl seiner Aufsätze »Die Kunst – zur Sprache gebracht«.