Janek ist beinahe noch ein Kind, als ihn sein Vater im Wald versteckt. Tagelang haben sie die unterirdische Höhle gegraben, mit Schlafplatz, Feuerstelle und einem großen Vorrat an Kartoffeln. Wenigstens der jüngste Sohn soll diesen Krieg überleben. Es ist Winter, der Schnee liegt hoch, und in der Ferne tobt die Schlacht um Stalingrad.
In anderen Höhlen, tiefer im Wald, verstecken sich die »Waldler«: Polen, Ukrainer, Juden im Kampf gegen die Besatzer. Für sie wird Janek Kundschafter und Bote und trifft eines Tages auf Zosia, die mit anderen Mitteln eine ähnliche Aufgabe erfüllt. Die Überlebenschancen für sie und ihre Liebe stehen schlecht. Und doch begreifen sie unter den extremsten Bedingungen von Hunger, Kälte und Not, wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Mit großer Wärme für seine Figuren erzählt Romain Gary diese existenzielle Geschichte. Entstanden mitten im Zweiten Weltkrieg, ist sein Roman eine Hymne an europäische Werte. Ein eindringliches, unbedingtes Plädoyer für Solidarität, Freiheit und Frieden. Ein notwendiges Buch.
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Romain Gary, geboren 1914 in Vilnius, im heutigen Litauen, gestorben 1980 in Paris, war Regisseur, Übersetzer, Diplomat und einer der bedeutendsten französischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Im Zweiten Weltkrieg war er Pilot der französischen Luftwaffe, später Generalkonsul in den USA. Als bisher einziger Autor gewann er zweimal den wichtigsten Literaturpreis Prix Goncourt. Sein umfangreiches, vielfach ausgezeichnetes Werk wurde in viele Sprachen übersetzt.