Leben mit dem Stern

Leben mit dem Stern

Aus dem Tschechischen von Gustav Just

WAT. 12.3.2020
256 Seiten
Buch 14,– € / E-Book 9,99 €
ISBN 978-3-8031-2825-6
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»Einer der herausragendsten Romane über das Schicksal der Juden unter den Nazis. Ich kenne keinen vergleichbaren.« Philip Roth

Vielleicht hätte er doch auf sie hören sollen, auf seine Růžena, als sie zu ihm gesagt hatte: »Flieh Josi, du wirst ein furchtbares Leben haben.«

Aber er hatte sich gefürchtet, über die Grenze zu gehen. Und jetzt saß er da, in seinem leeren Zimmer, im verlassenen Haus mit zertrümmertem Dach, in der Kälte, vor einem Topf mit Wasser, das nicht kochen will, den gelben Stern auf der Jacke.

Wie schon in »Mendelssohn auf dem Dach« erzählt Jiří Weil von der besetzten Stadt Prag. In diesem ergreifenden Roman geht er dem Schicksal des ehemaligen Bankangestellten Josef Roubíček nach, der von seiner bescheidenen Existenz in der einstmals blühenden Stadt träumt und nur noch in seinem Kopf lebt. Der Tod wird ihn nicht mehr vom Leben befreien können, denkt er, das Leben hatte ihn lange vergessen.

Jiří Weil

© Archive Torst Publisher

Jiří Weil

Jiří Weil, geboren als Sohn eines jüdischen Rahmenmachers im böhmischen Praskolesy, studierte und promovierte an der Karls-Universität in Prag. Vom Kommunismus begeistert, ging er 1933 nach Moskau, um dort als Journalist und Übersetzer marxistischer Literatur zu arbeiten. Nach dem Ausschluss aus der Partei und der Deportation nach Mittelasien im Zuge der ersten stalinistischen Säuberungen kehrte Weil 1935 nach Prag zurück.

Als 1939 die sogenannte Resttschechei von den Nationalsozialisten besetzt wurde, konnte er der Verfolgung nur durch einen vorgetäuschten Selbstmord entgehen.

In der Nachkriegszeit war Weil Mitarbeiter am Jüdischen Museum in Prag. Er arbeitete zudem als Redakteur und Autor, war in seiner schriftstellerischen Tätigkeit durch ein siebenjähriges Publikationsverbot jedoch stark eingeschränkt. Jiří Weil wurde 1956 rehabilitiert, starb aber bereits drei Jahre später an Leukämie.

Für bedeutende Schriftsteller wie Josef Škvorecký, Ladislav Fuks, Ivan Klíma oder Jiří Kolář wurde Jiří Weil zum Vorbild. Heute gilt er als Klassiker der neueren tschechischen Literatur. Die stalinistischen Säuberungen und den nationalsozialistischen Terror hat Weil in Romanen wie »Moskau – Die Grenze« (1937) oder »Leben mit dem Stern« (1949) eindrucksvoll verarbeitet.

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