Der schlafende Dax oder Das Behagen in der Unkultur
Die Börse, der Wahn und das Begehren
vergriffen
Anleger und Investoren auf der Couch: eine psychoanalytische Untersuchung des Börsenfiebers.
Über Jahre hat sich die Autorin mit den Mechanismen des Anlegermarkts, der Psyche des Börsenzockers und den tagtäglich und allabendlich gesendeten Begleitprogrammen beschäftigt. In ihrem Buch präsentiert sie Fallgeschichten: Menschen, die versuchen, dieser Droge Herr zu werden, die ihr zum Opfer gefallen sind oder die meinen, sie zu beherrschen. Und sie analysiert Methoden und Wirkungen ausgesuchter Börsensendungen im Fernsehen. So bizarr und komisch sie bei oberflächlicher Betrachtung wirken mögen, der analytische Blick enthüllt ein beunruhigend infantiles und zerstörerisches Potential.
Die Börse hat sich zu einem Teil des medialen Unterhaltungsprogramms gewandelt. Wie sich die sogenannte »Aktienkultur« zu einem Herd individueller und kollektiver Traumatisierungen entwickelt hat, mit hohen Risiken für das gesellschaftliche Zusammenleben, zeigt dieses streitbare Buch.
Katherine Stroczan
Katherine Stroczan, geboren 1952 in London, wuchs in Warschau auf und lebt seit über zwanzig Jahren in Frankfurt am Main. Die Psychoanalytikerin führt eine eigene Praxis und ist außerdem als Lehranalytikerin am Frankfurter Psychoanalytischen Institut tätig.
Pressestimmen
»Katherine Stroczan hat den richtigen Ton gefunden. Eine Mischung aus Satire und Genesungsdiskurs, der in einem herben Parlando gehalten ist und den armen Investor als trostbedürftiges Wesen und künftigen Klienten versteht.«
Neue Zürcher Zeitung
»Nach all den Büchern und Broschüren, die Tips und Ratschläge zur spekulativen Geldvermehrung verabreichen, überläßt man sich mit Vergnügen einer Lektüre, die auf ironisch-spielerische Art, aber auch mit einem gehörigen Schuß Bosheit den Wahncharakter des entfesselten Volksbegehrens bloßlegt.«
Hans-Martin Lohmann, Der Tagesspiegel
»Ein höchst amüsantes Buch mit staunenswertem Tiefgang. Nach der Lektüre werden Sie sich beim nächsten Börsendeal fragen, was Ihr wirklicher Antrieb ist: Wollen Sie Novartis verkaufen – oder doch eher ein ungeliebtes Kind verstoßen?«
Bilanz – Das Schweizer Wirtschaftsmagazin
»Gerade auch für Ökonomen erweist sich dieses Buch als eine interessante und anregende Lektüre. Dies nicht zuletzt wegen seiner sprachlichen Brillanz, die sich, verglichen mit anderen ökonomischen Texten, sehr wohltuend ausnimmt.«
Ulrich Busch, Utopie kreativ