Bambule

Bambule

Fürsorge – Sorge für wen?

Mit einem Regiebericht von Eberhard Itzenplitz und einem Nachwort von Klaus Wagenbach

Politik [789]. 5.3.2018
136 Seiten. 12 x 19 cm. Broschiert mit Umschlag
10,– €
ISBN 978-3-8031-2789-1
zur Zeit nicht lieferbar

Als Fernsehfilm von der ARD vierundzwanzig Jahre lang unterdrückt, als Buch längst zum Klassiker geworden.

Als Ulrike Meinhof in den Untergrund ging und über Nacht zur »Staatsfeindin Nr. 1« erklärt wurde, strich der Südwestfunk 1970 den ordnungsgemäß abgenommenen Film über Heimerziehung kurzfristig aus dem Programm. Es dauerte 24 Jahre, bis er ausgestrahlt werden konnte. Stattdessen erschien 1971 das Drehbuch.

Ulrike Meinhof hatte sich als Journalistin in langen Recherchen ein Bild über die Lage der Mädchen in Erziehungsheimen gemacht. In der Geschichte von Irene beschreibt sie den Alltag zwischen Hof, Schlafraum, Wäscheraum und »Bunker«, die Repressalien der Erzieher und die Befreiungsversuche der Mädchen, die »Bambule« machen, weil sie leben wollen und nicht bloß sich fügen.

Das Thema ist aktueller denn je: Wie geht die Gesellschaft mit Randgruppen um, wie erzieht der Staat diejenigen, deren Fürsorge ihm übertragen wurde?

Ulrike Marie Meinhof

© Verlag Klaus Wagenbach

Ulrike Marie Meinhof

Ulrike Meinhof wurde 1934 in Oldenburg geboren. Studium der Philosophie, Pädagogik, Soziologie und Germanistik in Marburg, Münster und Hamburg. Mitkämpferin der Anti-Atomwaffenbewegung der Jahre 1958/59. Von 1959 bis 1969 war sie Mitarbeiterin bei der Zeitschrift »konkret«, von 1962 bis 1964 deren Chefredakteurin. Sie war die erste, die das Heimkinderelend der sechziger Jahre durch Originalinterviews, das Buch und den Film »Bambule« öffentlich machte. Nach Protesten gegen den Vietnamkrieg und die Notstandsgesetze ging sie 1970 in den Untergrund, wurde 1972 verhaftet und starb 1976 im Gefängnis in Stammheim.

»Hat man bedacht, dass Mitglieder der Gruppe um Ulrike Meinhof praktische Sozialarbeit getan haben und Einblicke in Verhältnisse genommen, die möglicherweise zu ihrer Kriegserklärung geführt haben? Schließlich gibt es ein Buch: Bambule. Lesenswert, aufschlussreich.«
Heinrich Böll
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