Grenzenloser Profit

Grenzenloser Profit

Wirtschaft in der Grauzone

Aus dem Englischen von Hans Freundl

Politik. 3.3.2015
224 Seiten. 13 x 20 cm. Gebunden mit Schutzumschlag
17,90 €
ISBN 978-3-8031-3655-8
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Bei »Offshoring« denkt man an kleine Steuersünder in entlegenen Inselparadiesen. Inzwischen aber hat das Wirtschaften jenseits aller staatlichen Regeln und Kontrolle ein Stadium erreicht, das wir uns kaum vorstellen können.

Ein Container voll giftigen Mülls wird auf einem Schiff mit illegal beschäftigter Besatzung auf staatenlosen Gewässern transportiert, um an unbekanntem Ort entsorgt zu werden. Bevor man das Schiff aufspüren kann, hat es längst die Registrierung gewechselt.
Von solchen konkreten, empörenden Beispielen erzählt John Urry in seinem Debattenbuch. Dabei nennt er viele berühmte Firmen wie Goldman Sachs, Walmart, Barclays, den IOC oder BP und schildert deren Konstrukte, um sich steuerlichen oder arbeitsrechtlichen Zugriffen zu entziehen. Ob Energie, Sicherheit oder Tourismus – unsere Welt ist bereits gänzlich »offshored«. Dieses kranke System funktioniert im ökonomischen Sinne für die Interessen weniger Einzelner hervorragend, aber für die Gesellschaft ist es ein finanzielles Desaster und ein Rückfall in einen undemokratischen und ausbeuterischen Zustand.
Aber John Urry zeigt auch, dass wir nicht machtlos sind. Gesetze können diese unternehmerischen Machenschaften einschränken. Und wir brauchen ein öffentliches Bewusstsein, wie jüngst von Kampagnen der »Süddeutschen Zeitung «, des NDR und WDR initiiert. Denn was scheinbar legal ist, muss längst nicht legitim sein.

John Urry

John Urry

John Urry war Leiter der Soziologiefakultät der Lancaster University und ist seit 2003 Direktor des dortigen Zentrums für Mobilitätsforschung. Seine Forschungsinteressen sind die sozialen Implikationen der Veränderungen von Klima, Transport, Tourismus und Energie.

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