In der Mitte des 16. Jahrhunderts kam es in den habsburgischen Niederlanden aus Hungersnot und Arbeitslosigkeit zu einem für Europa äußerst folgenreichen Aufstand. Calvinisten stürmten die katholischen Kirchen, boykottierten die Steuer und setzten Volkstribunen ein. Es begann ein achtzigjähriger Krieg, der zur Gründung des niederländischen und später auch des belgischen Staates führte. Soziale, politische und religiöse Konflikte machten den langen Weg zum Frieden beschwerlich.
Der berühmte Prinz Wilhelm von Oranien, dessen Geschichte bis heute in der Hymne besungen wird, oder auch die einfachen Bürger in den oft monatelang belagerten Städten – sie alle stellten sich unbeugsam gegen die spanische Tyrannei.
Diese frühbürgerliche Revolution vor 400 Jahren gehört zur spannendsten Epoche in der Geschichte unserer westlichen Nachbarn.
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Der Historiker Anton van der Lem, geboren 1954, arbeitet als Konservator in der Universitätsbibliothek Leiden. Er hat mehrere Bücher zur niederländischen Geschichte verfasst.