Digitale Restauration

Digitale Restauration

Kapitalismus 4.0

Politik. 1.7.2018
144 Seiten. 12 x 19 cm. Broschiert
12,– €
ISBN 978-3-8031-2786-0

Die Digitalisierung verspricht eine radikale Modernisierung. Sie wälzt die Gesellschaft, die Politik, alle Lebens- und Arbeitsbereiche grundlegend um, konsolidiert damit aber nur das alte System: den Kapitalismus.

Während die Digitalisierung in Talkshows von Politikern aller Parteien als Fortschrittsversprechen beworben wird, sind ihre Folgen fatal: Post, Banken, Fluggesellschaften … überall werden Dienstleistungen ausgelagert – der Kunde bezahlt, Arbeitsplätze werden eingespart.

Die Digitalisierung erzeugt ein digitales Prekariat, sie fördert Wachstum auf Kosten der Umwelt, sie verwischt Grenzen zwischen Öffentlichem und Privatem und ermöglicht die grenzenlose Überwachung durch Unternehmen und Staat: Der gesamte Kommunikationsraum ist längst zu einer Goldgrube kapitalistischen Gewinnstrebens geworden, die zunehmende Informationsfülle geht mit gefährlichen Vereinfachungen einher. Selbst der Rechtspopulismus kann als Ergebnis der Digitalisierung betrachtet werden. All das vertieft die ohnehin schon gewachsenen gesellschaftlichen Spannungen.

Dennoch sind die beiden Experten für Arbeit bedingt optimistisch: Wenn das progressive Potential der Digitalisierung endlich ausgeschöpft würde, könnte es solidarische Lösungen geben. Ressourcenschonende Verfahren, bedürfnisorientierte Produktion und eine Ökonomie des Tauschens und Teilens wären Schritte aus der kapitalistischen Restauration.

Klaus Dörre

© Pressestelle der FSU Jena

Klaus Dörre

Klaus Dörre ist Professor für Arbeits- und Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Florian Butollo

© Annegret Günther / FSU Jena

Florian Butollo

Florian Butollo forscht zu Arbeit in globalen Produktionsnetzwerken an der Universität Basel.
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