Die Brille mit dem Goldrand

Die Brille mit dem Goldrand

Roman

Aus dem Italienischen von Herbert Schlüter

WAT [803]. 27.4.2018
112 Seiten. 12 x 19 cm. Broschiert
10,– €
ISBN 978-3-8031-2803-4
vergriffen

Ein genau gezeichnetes Portrait der guten Gesellschaft und wie sie ihr Fähnchen in den Wind hängt.

Er ist allseits beliebt, seine Praxis modern und elegant eingerichtet. Dennoch behandelt er auch weniger vermögende Patienten zu einem moderaten Honorar. Doktor Fadigati genießt hohes Ansehen in der besseren Gesellschaft Ferraras. Nur dass er immer noch nicht verheiratet ist, kann keiner verstehen. Gerüchten, er sei dem eigenen Geschlecht zugetan, wird gnädig begegnet, solange Fadigati die Fassade der Wohlanständigkeit aufrechterhält. Dann verliebt er sich in einen sportlichen Studenten, mit dem er im Sommer, unterwegs in einem roten Alfa Romeo, vor den Augen der Strandurlauber aus Ferrara durch die Hotels der kleinen Badeorte an der Adria-Küste zieht. Da hat es ein Ende mit der Nachsicht.

Erzählt wird die Geschichte von einem jüdischen Mitstudenten, den der aufkommende Antisemitismus des faschistischen Italien ein feines Gespür für den Stimmungswandel im Bürgertum entwickeln lässt.

Giorgio Bassani

Giorgio Bassani, geboren 1916 in Bologna, lebte bis 1943 in Ferrara. Beteiligte sich am Widerstand; nach der Befreiung Italiens arbeitete er als Schriftsteller und Redakteur. Als Lektor entdeckte er für den Verlag Feltrinelli den Roman »Der Leopard«, mit dem Tomasi di Lampedusa berühmt wurde. Bassani erhielt alle großen Literaturpreise Italiens, darunter 1962 den Premio Viareggio für »Die Gärten der Finzi-Contini«. 1969 wurde er für sein Gesamtwerk mit dem Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund ausgezeichnet. Bassani starb 2000 in Rom.

»Als ein Meister des Erzählens ist Giorgio Bassani einer der großen Verteidiger des Menschen.«
Alfred Andersch
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