Leticia Valle - Memoiren einer Elfjährigen

Leticia Valle - Memoiren einer Elfjährigen

Aus dem Spanischen von Maralde Meyer-Minnemann

Oktavheft. 25.8.2022
192 Seiten. Elegante Klappenbroschur
Buch 22,– € / E-Book 18,99 €
ISBN 978-3-8031-3341-0
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Leticia Valle steht kurz vor ihrem zwölften Geburtstag. Höchste Zeit also, Rechenschaft abzulegen: über ihre Befreiung von der Kindheit, ihr intellektuelles Erwachen – und eine ››unerhörte‹‹ Verführung. Ein Klassiker der literarischen Moderne, lange vor Nabokovs »Lolita«.

Anfang des 20. Jahrhunderts in Simancas, einem mittelalterlichen Städtchen und Hort des Königlichen Spanischen Generalarchivs: Hier lebt die elfjährige Leticia im Haus ihrer Tante. Die Mutter ist verstorben, der geheimnisvolle Vater kehrt eines Tages als Invalide aus dem marokkanischen Feldzug zurück.

Leticia – wissensdurstig, begabt, ihre Umwelt und sich selbst unerbittlich analysierend – kommt in das Haus des Stadtarchivars Don Daniel, um dort Musikunterricht bei dessen Frau Doña Luisa zu erhalten. Es entspinnt sich eine Dreieckskonstellation wechselnder Komplizenschaften, die geradewegs in die Katastrophe zu führen scheint.

Rosa Chacel geht es nicht um voyeuristische Lust am Skandal. Sie vertraut ganz auf die hellsichtige Selbsterkundung Leticias, ihren leidenschaftlichen, komplexen Charakter, der die gesellschaftlichen Grenzziehungen seiner Zeit unterläuft. Ein psychologisch meisterhaftes Porträt der Künstlerin als junge Frau.

Rosa Chacel

Rosa Chacel

Rosa Chacel, 1898 in Valladolid geboren, zog mit ihrer liberalen Familie noch als Kind nach Madrid. Dort studierte sie Bildhauerei, bewegte sich in Kreisen der Avantgarde, schloss Freundschaft mit Autoren wie Miguel de Unamuno und Ramón -Gómez de la Serna und heiratete den Künstler Timoteo Pérez Rubio. Ab Ende der zwanziger Jahre schrieb sie Essays und Prosa für die von José Ortega y Gasset herausgegebene ›Revista de Occidente‹ und 1930 ihren ersten Roman »Estación. Ida y vuelta« (»In der Oase«). Während des Bürgerkriegs blieb Chacel zunächst in Spanien und arbeitete für linke Zeitschriften und als Krankenschwester. 1937 ging sie mit ihrem Sohn ins Exil: zuerst nach Paris, dann nach Griechenland und 1939 nach Brasilien, wo sie wieder mit ihrem Ehemann zusammentraf und mit wenigen Unterbrechungen bis Anfang der siebziger Jahre lebte. Ihre Romane, darunter 1945 »Leticia Valle«, erschienen allesamt in Buenos Aires, dem kulturellen Zentrum der spanischen Emigration. In Spanien erlangte sie erst nach ihrer Rückkehr und im Zuge des demokratischen Übergangs Anfang der achtziger Jahre größere Bekanntheit und Anerkennung als eine der wichtigsten Autorinnen der spanischen Moderne. 1987 erhielt Chacel den Spanischen Nationalpreis für Literatur. Sie starb 1994 in Madrid.

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