Nicht erst mit seinem skandalträchtigen Roman »Lady Chatterleys Liebhaber« warb D. H. Lawrence für einen ungezwungenen, freizügigeren Umgang mit der Sexualität; dieses Lebensmotto prägte auch seine Erzählungen.
Italien gehörte dabei immer zu den Grundkonstanten für seine Vorstellung von einem freien Leben. »Sonne« ist dafür ein schwärmerisches Zeugnis, die Geschichte einer Frau, die aus bürgerlichen Lebensumständen ausbricht und unter der Sonne des Mittelmeeres ihren Körper entdeckt.
Um diese Geschichte zwischen Traum und Wirklichkeit gruppieren sich andere erotische Erzählungen über nicht eingehaltene Versprechen (»Rawdons Dach«), uneingestandene Sehnsüchte (»Du hast mich angefaßt«), eine sensible Ehe (»Der Schatten im Rosengarten«), das ewige Machtspiel der Liebe (»Verliebt«) und den Lebensentwurf eines jungen Paares, das der Alltag einholt (»Sachen«).
David Herbert Lawrence wurde 1885 als Sohn eines Bergarbeiters in Eastwood in England geboren. Wegen »vorsätzlichen Verstoßes gegen gesellschaftliche Normen« angefeindet, lebte er lange Zeit in Mexiko und Italien. Lawrence starb 1930 im französischen Vence. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen »Lady Chatterley«, »Söhne und Liebhaber« und »Der Regenbogen«.