Jeden Abend verlassen seine Mutter, Tanten und Kusinen reich geschmückt und bemalt das Haus in Hira Mandi, dem Vergnügungsviertel von Lahore. Auf dem »Markt der Diamanten« verdienen sie als Tänzerinnen ihren Lebensunterhalt. Schon als kleiner Junge begreift Chanwaz, dass sie nicht nur fürs Tanzen bezahlt werden und daß er in diesem rein weiblichen Universum vollkommen nutzlos ist.
Kaum zehnjährig erlebt er 1947 die Geburtsstunde des unabhängigen Pakistan, die Trennung von Indien, begleitet von blutigen Massakern, Flucht und Vertreibung.
Eine rauschhafte, verbotene erste Liebe findet ein jähes Ende, die geliebte Schwester stirbt, Chanwaz sucht Zuflucht in der Religion und findet sie schließlich in der Malerei.
Vor dem historischen Tableau Pakistans erzählt Claudine Le Tourneur d’Ison diese ungeheuerliche, auf einem wahren Leben beruhende Geschichte, einen leidenschaftlichen orientalischen Bildungsroman der Gegenwart.
© Denis Chapoullié
Claudine Le Tourneur d'Ison studierte Literatur, Ägyptologie und Kunst in Paris. Sie hat neben mehreren Büchern über Ägypten auch Biographien und Reiseberichte veröffentlicht. Als weitreisende Journalistin schreibt sie für zahlreiche französische Medien. Ihr erster Roman »Hira Mandi« entstand während eines mehrmonatigen Aufenthalts in Pakistan.