Motorische Intelligenz
Zwischen Musik und Naturwissenschaft
Herausgegeben von Reinhart Meyer-Kalkus.
vergriffen
Dokumente eines ungewöhnlichen und faszinierenden Gedankenaustauschs. Was hat die zeitgenössische Musik mit Neurobiologie zu tun?
Die Verbindung von naturwissenschaftlicher und musischer Begabung ist fast schon sprichwörtlich. Unter Mathematikern, Physikern und Medizinern gibt es auffallend ausgeprägte Musikkenntnisse.
Der »Jahrhundertkomponist« György Ligeti, wie ihn DIE ZEIT nannte, erzählt von seinem Schülertraum, zwei Berufe gleichzeitig auszuüben, Naturwissenschaftler und Komponist, und betrachtet die organische Chemie als wichtigste Quelle seiner kompositorischen Phantasien.
Der Zoologe Gerhard Neuweiler stellt die Basisfrage der Evolutionsforschung: Was ist der grundlegende Unterschied zwischen Affe und Mensch? Und kommt zu dem verblüffenden Schluss, dass die Antwort weniger bei den kognitiven Fähigkeiten als bei der motorischen Intelligenz zu suchen sei.
Diese Antwort entstand in Diskussionen: Wie kann die neurowissenschaftliche Forschung Aufschluss über Phänomene wie die metrische Komplexität virtuosen Klavierspiels geben?
© Schott Music
György Ligeti
György Ligeti, geboren 1923 im heutigen Siebenbürgen in Rumänien, war einer der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten. Unter anderem komponierte er die Filmmusik zu Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum". Lehrtätigkeit im In- und Ausland, zahlreiche Preise. Composer in Residence am Wissenschaftskolleg zu Berlin 2000/01. Er starb 2006 in Wien.
Gerhard Neuweiler
Gerhard Neuweiler, Professor in Frankfurt und bis zu seiner Emeritierung 2003 in München, forschte vor allem auf dem Gebiet der Verhaltensneurobiologie. 2000/01 schrieb er am Wissenschaftskolleg zu Berlin ein Lehrbuch über Vergleichende Neurobiologie. Er starb 2008.
Derzeit nicht lieferbar, im Verlag erschienen "Und wir sind des doch - die Krone der Evolution" (2008)
Pressestimmen
»Wer die hundert Seiten dieses Buches liest, der ist um Lichtjahre klüger, was zeitgenössische Musik und Neurologie angeht. Außerdem wird er noch fasziniert sein von der Lakonie Ligetis kurzer Autobiographie.«
Arno Widmann, Frankfurter Rundschau
»Manchmal werden wichtige Bücher übersehen, weil man sie nicht gleich einordnen kann. Schon der Buchhändler weiß nicht, wo er sie hinstellen soll. Von so einem ist hier die Rede.«
Holger Noltze, Westdeutscher Rundfunk
»Neuweilers Aufsatz, zwei Texte Ligetis über Musik und Naturwissenschaft, der Nachruf und ein Nachwort von Reinhart Meyer-Kalkus, dem Wissenschaftlichen Koordinator des Wissenschaftskollegs, ergeben ein heterogenes, aber auch faszinierendes Bändchen«
Wolfgang Fuhrmann, Berliner Zeitung
»Der Wagenbach Verlag dokumentiert die Begegnung von Ligeti und Neuweiler in einem schmalen Band, der in der aktuellen Musikliteratur seinesgleichen sucht.«
Olaf Wilhelmer, Opernblatt