Wörter machen Leute

Wörter machen Leute

Gesellschaft und Sprachen im Europa der frühen Neuzeit

Aus dem Englischen von Matthias Wolf.

Sachbuch. 26.9.2006
280 Seiten. Gebunden mit Schutzumschlag
26,– €
ISBN 978-3-8031-3621-3
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Eine neue Studie des renommierten Kunsthistorikers: die europäische Sprachenvielfalt, erläutert vor ihrem kulturgeschichtlichen Hintergrund.

Peter Burke untersucht den sozial- und kulturgeschichtlichen Hintergrund der Sprachen, wie sie in der Epoche zwischen Erfindung des Buchdrucks und Französischer Revolution in Europa gesprochen und geschrieben wurden.
Im Mittelpunkt stehen die identitätsstiftende Rolle der Sprache sowie die Verflechtungen zwischen Idiomen und geographischen, konfessionellen, beruflichen, geschlechtsspezifischen und nationalen Gemeinschaften. Und Burke fragt nach der Konkurrenz: zwischen Latein, der damaligen »lingua franca«, und den Landessprachen.
Im vereinten Europa ist Sprache ein höchst aktuelles Thema: Begriffe wie »Sprachrechte« und »Identitätspolitik« sind längst verbreitet. Als Kulturhistoriker widmet sich Burke einer vor den Nationalismen der europäischen Neuzeit liegenden Epoche, um aus der Distanz die Funktion von Sprache als Indikator kulturellen Wandels zu verdeutlichen.

Peter Burke

© Susann Henker

Peter Burke

Peter Burke, 1937 in Stanmore in England geboren, ist einer der weltweit bedeutendsten Kultur- und Medienhistoriker und eine Instanz in der Renaissance-Forschung. 16 Jahre lehrte er an der School of European Studies der University of Sussex, bevor er 1978 als Professor für Kulturgeschichte nach Cambridge ans Emmanuel College wechselte und dort bis zu seiner Emeritierung lehrte. Gastdozenturen führten Burke in die meisten Länder Europas sowie unter anderem nach Indien, Japan und Brasilien. Seine Bücher, von denen einige bei Wagenbach erschienen, wurden in über 30 Sprachen übersetzt.

»Peter Burkes Leichtigkeit und Entspanntheit sind angesichts des einen weiten Horizont erfordernden Themas nicht genug zu bewundern.« Jörg Plath, Deutschlandradio Kultur

Pressestimmen

»Wörter machen Leute ist keine trockene linguistische Analyse, sondern ein Werk von jener Art, mit der uns der eminente Kulturhistoriker Peter Burke immer wieder beglückt: Es behandelt die Sprachenvielfalt von Portugal bis Russland und von Finnland bis Sizilien so luzid wie unterhaltsam. Naturgemäß kann er dabei nicht nur Neues mitteilen, doch gelingt es ihm, überraschende Zusammenhänge aufzuzeigen – und dies in einem reifen, gelassenen Stil, der die Lektüre zum Genuss macht.«

Manfred Papst, Neue Zürcher Zeitung

»Von einer herkömmlichen Sprachgeschichte ist das Buch des ehemaligen Cambridge-Professors weit entfernt. Nicht chronologisch, sondern als Zitatmontage angelegt, kreist Burke in sechs sozialgeschichtlichen Essays das Phänomen sich geschlechtsspezifisch, standesspezifisch und berufsbedingt differenzierender Idiome ein.«

Uwe Kossack, Südwestrundfunk

»Seine Thesen sind nie kopflastig, sondern gründen auf einer lebenslangen Beschäftigung mit der Wirklichkeit der historischen Quellen; immer eröffnen seine Bücher neue Horizonte, und oft ist es eine Freude zu sehen, wie leichtfüßig er große Theorien, etwa von Bourdieu oder Foucault, auf die Gegenstände seiner Forschung anwendet.«

Balthasar Haussmann, Frankfurter Rundschau

»Der englische Kulturhistoriker Peter Burke hat zum Thema Gesellschaft und Sprachen im Europa der frühen Neuzeit eines seiner knappen, mehr faktenreichen als thesenstarken Bücher geschrieben; es bietet eine rasante tour d’horizon zu einem Gebiet, auf dem nationalstaatliche Verengung besonders nahe liegt.«

Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung

»Sprachmischung und Sprachreinigung sind für Burke ein wesentlicher Ausdruck dessen, was er als „Entdeckung der Sprache im Europa der frühen Neuzeit“ bezeichnet. Burke stellt die Sozialgeschichte der Sprache als neues Forschungsfeld vor, das erst seit wenigen Jahren bearbeitet werde und Ansätze von Linguisten, Literaturwissenschaftlern und Historikern zu einer Einheit verbinde. Ein gut lesbares Buch, dem man die Entstehung aus einer Vorlesung ebenso anmerkt wie die Gelassenheit seines berühmten Autors.«

Caspar Hirschi, Frankfurter Allgemein Zeitung

»Das Buch ist eine Fundgrube.«

Jörg Plath, DeutschlandRadio Kultur

»Beschäftigt man sich mit Sprachgeschichte, dann geschieht das in der Regel beschränkt auf eine Nationalsprache: In Deutschland geht es um deutsche, in Frankreich um französische Sprachgeschichte. Eine Essaysammlung des bekannten Historikers Peter Burke hilft jetzt, den Blick auszuweiten auf eine europäische Dimension der Sprachentwicklung. Sie fördert in einer Art „Sozialgeschichte der Sprache“ viele verblüffende Parallelen zwischen den zahlreichen Sprachen zutage, die im Europa der frühen Neuzeit gesprochen wurden. Dabei führt sie dem Leser anschaulich vor Augen, dass Phänomene des Sprachwandels nur sinnvoll betrachtet und erklärt werden können, wenn man den nationalen Blickwinkel sprengt.«

Annette Keilhauer, Saarländischer Rundfunk

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