Das Leben des Andrea del Sarto
Herausgegeben von Alessandro Nova
Bearbeitet von Sabine Feser
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Das wirre Leben des Florentiner Malers Andrea del Sarto, der an den französischen Hof gerufen wurde und ihn, um einer Frau willen, wieder verließ. Neu übersetzt und kommentiert. Mit den heutigen Standorten der Kunstwerke.
Andrea del Sarto, zu seiner Zeit der angesehenste Florentiner Künstler, wird von Vasari liebevoll und zugleich kritisch portraitiert. Er war nicht nur Schüler eines bedeutenden Malers – Piero di Cosimo –, sondern auch Lehrer dreier Künstler: Pontormo, Salviati und Vasari selbst, der also das Leben seines Lehrers beschreibt.
Andrea, in Florenz geboren, arbeitet zuerst nach Kupferstichen Dürers, bringt es aber bald durch die »göttliche« Schönheit seiner Farbgebung zu Ruhm und heiratet eine schöne Witwe, Lucrezia. Er folgt dem Ruf des französischen Königs nach Frankreich, wenig später aber dem seiner Frau, zurück nach Florenz. Sein Leben lang blieb er anspruchslos und ein folgsamer Ehemann.
Beides war nicht nach Vasaris Geschmack: Ein Künstler sollte leben wie ein Fürst und den Frauen nicht allzu untertan sein. Wer weiß?
Giorgio Vasari
Giorgio Vasari, geboren 1511 in Arezzo in der Toskana, war ein Universalgenie: Maler, Architekt (u. a. als Baumeister der Uffizien), Berater der Medici, Kunstsammler und Historiker. Sein Hauptwerk sind die »Leben der hervorragendsten Künstler«, kurz: »Le vite«, erstmals erschienen 1550 und im Laufe der Jahre erweitert. Vasari starb 1574 in Florenz.
Pressestimmen
»Die von Alessandro Nova verantwortete deutsche Vasari-Edition kann kaum genug gerühmt werden. Derart glücklich wirken Wissenschaftler, Verleger und fördernde Stiftungen selten zusammen. In Einzelbände zerlegt, erhält man Vasari in einem eleganten Format, das die Damen der Renaissance auf ihren Nachttischchen geschätzt hätten. ...
Vorwiegend angemessene Übersetzungen des in sich ungekürzten Textes der wissenschaftlich besten verfügbaren Ausgabe, kundige Einleitungen und exzellente Kommentare: dies alles zu einem erschwinglichen Preis – dergleichen ist heutzutage schon beinahe eine Heldentat.«
Andreas Dorschel, Süddeutsche Zeitung
»Kein Superlativ scheint gegenüber diesem Werk übertrieben. Vasaris Viten bilden eine geschlossene Geschichte der Kunst des 14. bis 16. Jahrhunderts, damit wurde ihr Autor zum viel beschworenen ‚Vater der Kunstgeschichte’.
Nun bringt der Wagenbach Verlag eine Neuedition mit neuen Übersetzungen heraus. Ein Blick ein die ersten Bände erweist, daß es ihnen auf vorzügliche Weise gelingt, so wörtlich wie möglich an Vasaris Text zu bleiben und zugleich die Melodie seiner Diktion zu wahren. Erstmals seit der Übersetzung Schorn und Försters in das Deutsche des frühen 19. Jahrhunderts liegen damit die Viten in einer Form vor, die vorzüglich lesbar ist, ohne die Genauigkeit der Schilderung preiszugeben.
Vasari wie noch nie.«
Horst Bredekamp, Literaturen
»Vasaris Viten sind der Gründungstext der Kunstgeschichte schlechthin. ... Es ist höchste Zeit, daß das Textgebäude selbst wieder ins Zentrum rückt – schon um jene kritische Distanz herzustellen, aus der allein die Italienforschung ihre Anschlußfähigkeit an den internationalen kunsthistorischen Gedankenaustausch wiedergewinnen kann. Für den deutschsprachigen Raum gilt zudem, daß bislang eine aktuelle Übersetzung nicht verfügbar war, von mangelhaften Florilegien abgesehen. Das Projekt einer Neuübersetzung und -kommentierung der Viten, das der in Frankfurt lehrende Kunsthistoriker Allesandro Nova sich in Zusammenarbeit mit einer schlagkräftigen Truppe von Nachwuchswissenschaftlern vorgenommen hat, kommt daher gleich beidem zugute.
Kaum ein anderes Werk der Zeit darf als verläßlicheres Panorama Italiens in einer seiner reichsten, auch intellektuell verschwenderischen Epochen gelten.«
Andreas Beyer, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Die eigentliche Gründungsschrift der Kunstgeschichte.
Jene Viten Vasaris sind ja nicht nur eine nach dem Vorbild Plutarchs angelegte Sammlung von Biografien herausragender Künstler mit vielen nützlichen Auskünften. Sie sind vor allem das einzigartige literarische Zeugnis einer Beschreibung und Rühmung von Kunst, welche nicht im Winckelmannschen Sinne von Stil, sondern von ‚Maniera’ spricht, und welche Kunstwerke nicht wie die Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts physiognomisch, sondern rhetorisch beurteilt.
Für die Kunstgeschichte ist das ein editorisches Ereignis, dem man breite und erzieherische Resonanz wünscht.«
Willibald Sauerländer, Süddeutsche Zeitung
»Das Gründungswerk der Kunstgeschichte, handlich zerlegt.«
Sebastian Preuss, Berliner Zeitung
»Es wäre jammerschade, wenn die in Frankfurt konzentrierte Kompetenz nicht zur Vollendung eines Jahrhundertwerkes einmaligen Ranges gelangen könnte, dessen sich kaum ein anderes Land rühmen kann. Allerdings zeigt schon das, was jetzt vorliegt, die Unkenntnis derer, die den Geisteswissenschaften an den deutschen Universitäten nichts mehr zutrauen.«
Martin Warnke, Die Zeit
»Der Verlag Klaus Wagenbach hat jetzt Vasaris Werk in vier Bänden neu herausgebracht, wie sie Vasari wohl auch gern gelesen hätte. Handlich, im Sakkotaschenformat und um einen reichen Anmerkungsteil erweitert. Vasari leicht, pur und auf neustem Forschungsstand. Italien ruft laut!«
Uta Baier, Die Welt
»Nachzulesen ist Vasaris literarisch ausgefeilte Theorie nun erstmals auf Deutsch im ersten Band der Vasari-Edition. Dieser besticht vor allem durch sein Glossar, das den geistigen Hintergrund für die Hochrenaissance liefert.«
Gabi Czöppan, Focus
»Mit seinen Lebensläufen der berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten wurde Giorgio Vasari zum Pionier der Kunstgeschichte. Das Verdienst des Wagenbach Verlags ist es, diese Lebensbeschreibungen italienischer Künster, erstmals 1550 erschienen, in einer neuen Übersetzung und Bearbeitung herausgebracht zu haben.«
Geo Saison