Erzähler der Ebenen
Aus dem Italienischen von Marianne Schneider
vergriffen
Ein Klassiker der italienischen Moderne: »Bestechend, wie lakonisch Celati erzählt, in einer Sprache, die mehr feststellt als kommentiert. Das gibt den Geschichten etwas Schwebendes, Surreales, etwas Vergnügliches und setzt das Absurde frei. Celati erzählt vom Leben, das zum Narren hält, und von Menschen, die sich selbst zum Narren machen.« Verena Zimmermann, Basler Zeitung
Als 1985 »Erzähler der Ebenen« erschien, erfuhren Buch und Autor sofort große Beachtung und kollegialen Respekt. Calvino und Manganelli erkannten Celati als einen der bedeutendsten der jüngeren Autoren, und Tabucchi, der selbst der Generation der »jungen Erzähler« angehörte, schrieb voller Bewunderung: »Celati hört zu, bevor er erzählt, und das erscheint mir für einen Geschichtenerzähler eine große Fähigkeit: zu wissen, wie man den die Welt bevölkernden Stimmen aufmerksam zuhört.«
Tatsächlich gelang Celati mit seinen Geschichten, die er (wirklich oder angeblich) in der Po-Ebene gehört hat, etwas für die Literatur Neues und Richtungsweisendes – die kommentarlos und doch kunstvoll gebaute Erzählung über außergewöhnliche Alltäglichkeiten.
© Basso Cannarsa
Gianni Celati
Gianni Celati wurde 1937 in Sondrio geboren. Er studierte Anglistik an der Universität Bologna, wo er über James Joyce promovierte und später mehrere Jahre eine Professur für Englische und Amerikanische Literatur innehatte. Italo Calvino, damals Leiter des Einaudi Verlags und begeistert von einer kurzen Veröffentlichung Celatis, publizierte ab 1971 mehrere seiner Romane. Neben seinen eigenen literarischen Veröffentlichungen ist Celati auch Übersetzer zahlreicher Autoren ins Italienische, darunter Jonathan Swift, Mark Twain und Roland Barthes. Er verstarb am 3.1.2022.