Die wahrhaftige Geschichte von der Wiederkehr des Martin Guerre

Die wahrhaftige Geschichte von der Wiederkehr des Martin Guerre

Aus dem Amerikanischen von Ute Leube und Wolf Heinrich Leube. Mit einem Nachwort von Carlo Ginzburg.

WAT [498]. 24.8.2004
224 Seiten. Broschiert
11,90 €
ISBN 978-3-8031-2498-2
vergriffen

Das Languedoc im 16. Jahrhundert ist der Schauplatz eines historischen Kriminalromans: Ein Bauer, Ehemann und Vater verschwindet spurlos, taucht nach Jahren wieder auf und ist doch nicht, der er vorgibt zu sein.

Auch im 16. Jahrhundert verschwanden Ehemänner mitunter wortlos. Das Seltsame an dem Fall von Martin Guerre, der von Natalie Zemon Davis in ihrer lebendigen Studie mit allen Finessen der Mentalitäts- und Sozialgeschichte rekonstruiert wird, ist seine unvermutete Wiederkehr nach acht Jahren und die Täuschung, der das ganze Dorf, seine Verwandten und gar seine Frau erliegen. Denn der wahre Martin Guerre taucht erst nach weiteren vier Jahren wieder auf …
Davis gelingt es, eine unbekannte Welt auferstehen zu lassen: den Alltag kleiner Bauern im 16. Jahrhundert und den einzigartigen (Verwechslungs-)Fall des Martin Guerre, der Rechtsgeschichte schrieb und Historiker wie Dichter gleichermaßen faszinierte. Und auch beim Kinopublikum in einer Verfilmung mit Gérard Depardieu unter historischer Beratung der Autorin Erfolg hatte.

Natalie Zemon Davis

© Schenkelbach

Natalie Zemon Davis

Natalie Zemon Davis wurde 1928 in Detroit geboren. Sie promovierte 1959 an der Universtity of Michigan und unterrichtete unter anderem in Providence, Toronto, Berkeley, Paris, Princeton und Oxford. Schwerpunkte ihrer Forschung sind die Sozial- und Kulturgeschichte des 16. Jahrhunderts in Frankreich und der frühen Neuzeit Europas. Aufgrund ihrer Arbeiten kommt ihr der Rang einer Vordenkerin der interdisziplinären Kulturwissenschaft zu. Durch ihre Forschungen im Bereich von Humanismus und Reformation, Frauengeschichte und Gender Studies sowie der Jüdischen Geschichte wurde sie zu einer der international führenden Vertreterinnen ihres Faches. Zemon Davis hat die Ehrendoktorwürde mehrerer Universitäten erhalten und wurde mit zahlreichen Preisen, unter anderem 2001 mit dem Aby-M.-Warburg-Preis und 2010 mit dem Internationalen Holberg-Gedenkpreis, ausgezeichnet. Seit ihrer Emeritierung 1996 lebte sie als freie Schriftstellerin in Toronto, wo sie am 21. Oktober 2023 verstarb.

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