Ethik und die Zukunft des Politischen

Ethik und die Zukunft des Politischen

Aus dem Italienischen von Otto Kallscheuer und Annette Kopetzki. Herausgegeben und mit einem Vorwort von Otto Kallscheuer.

Politik. 22.9.2009
144 Seiten. Broschiert
10,90 €
ISBN 978-3-8031-2622-1
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Warum heute Bobbio lesen? Um im unübersichtlicher werdenden politischen Handgemenge einen klaren Kopf zu behalten. Um die Moral nicht mit der Politik zu verwechseln, die guten Gründe nicht mit der Macht der Mehrheit.

Der 2004 fünfundneunzigjährig verstorbene liberale Rechtslehrer und linke Philosoph Norberto Bobbio war gut ein halbes Jahrhundert lang der Lehrer Italiens in Sachen Demokratie und Vordenker vieler heutiger Rechtsphilosophen. Böse Zungen nannten Bobbio einen »Papa laico«, einen Papst für die Aufgeklärten. Aber der Turiner Professor las in den Fünfzigern oppositionellen Kommunisten ebenso die Leviten wie in den Neunzigern dem regierenden Fernsehpopulismus. Dabei war es seine große Fähigkeit, philosophische und juristische Fragen klar und verständlich darzustellen, die er oft in Gegensatzpaaren wie Ethik und Politik diskutierte.
Zu seinem 100. Geburtstag stellt der Band Beispiele seines brillanten und breitgefächerten Lebens und Schreibens vor: Ethik und Politik, Die Zukunft der Demokratie, Lob der Sanftmut, dazu eine Einleitung des Herausgebers und ausgewiesenen Bobbio-Kenners Otto Kallscheuer, ein Gespräch zwischen ihm und Bobbio und eine Bio-Bibliographie.

Norberto Bobbio

© effigie

Norberto Bobbio

Norberto Bobbio wurde 1909 in Turin geboren. Der promovierte Jurist lehrte Rechts- und Staatsphilosophie an verschiedenen italienischen Universitäten, zuletzt bis zu seiner Emeritierung 1979 in Turin. Seit 1935 veröffentlichte er in verschiedenen sozialliberalen und regimekritischen Zeitschriften, etwa »L'ora dell' Azione«, »Lo Stato Moderno« und »Occidente«, seit 1976 schrieb er für die Tageszeitung »La Stampa«. Bobbio war Herausgeber mehrerer Bücher zur Politischen Ökonomie und Philosophie, etwa von Popper, Hobbes und Marx und hat selbst zahlreiche Schriften über die Menschenrechte und zur Theorie von Politik, Demokratie und Recht verfasst. Er war Ehrendoktor verschiedener europäischer Universitäten und Ehrenvorsitzender der Società europea di cultura. Im Juli 1984 wurde er zum Senator auf Lebenszeit ernannt. Norberto Bobbio starb 2004 in Turin.

»Bobbio, der große alte politische Philosoph Italiens, verkörpert jene seltene Erscheinung des Intellektuellen, der mühelos von der Universität auf den Marktplatz überwechselt, ohne Theorie ins Volkstümliche zu wenden.« Ingeborg Nordmann, Süddeutsche Zeitung
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