Russland
Victor Zaslavsky, Lev Gudkov

Russland

Kein Weg aus dem postkommunistischen Übergang?

Sachbuch. 23.2.2011
208 Seiten. Gebunden mit Schutzumschlag
9,90 €
ISBN 978-3-8031-3635-0
vergriffen

Der postkommunistische Übergang ist in Russland historisch einzigartig. Anders als in den ostmitteleuropäischen Staaten fand kein nennenswerter Austausch der Führungselite statt. Veränderungen gab es in der Wirtschaft, wo sich eine gewisse Entstaatlichung vollzog, aber dennoch hat der erbitterte Widerstand des militärisch- industriellen Sektors und der Staats- und Parteibürokratie den Übergang zu einer postindustriellen Gesellschaft verhindert. In der Politik hingegen wird eine Rückbildung zum autoritären Staat immer deutlicher. Das heute herrschende Regime setzt auf die Tradition, Großmachtgehabe, einen paranoiden Nationalismus, die Gleichschaltung der Justiz und eine deklarierte orthodoxe Religiosität und fördert eine Atmosphäre des allgemeinen Zynismus und Massenkonsums. Belegt durch reiches Datenmaterial, beschreiben die Autoren den Weg Russlands vom Ende des Kommunismus zur großen Krise 1998, über den Aufstieg Putins bis hin zu Medwedjew. Und sie kritisieren die westlichen Staaten, deren Haltung mehr von energiepolitischen Erwägungen bestimmt wird als dem Drängen auf Einhaltung der Menschenrechte und die so die autoritäre Staatsmacht festigen.

Victor Zaslavsky

Victor Zaslavsky

Victor Zaslavsky, geboren 1937 in Leningrad (heute St. Petersburg), arbeitete zehn Jahre als Ingenieur und unterrichtete anschließend Soziologie an der Universität Leningrad. Nach der Emigration 1975 lehrte er fast zwei Jahrzehnte an der Memorial University of Newfoundland in St. John's, Kanada, sowie an der University of California in Berkeley, der Stanford University und an den Universitäten von Florenz, Venedig, Bergamo und Neapel. Zuletzt war er Professor für Politische Soziologie an der Free International University for Social Sciences, Luiss Guido Carli, Rom. 2009 starb er in Rom.

Lev Gudkov

Lev Gudkov

Lev Gudkov, 1946 in Moskau geboren, hat Soziologie, Journalismus und Philologie studiert. Er ist Direktor des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Levada Center und Herausgeber der Zeitschrift The Russian Public Opinion Herald. Zudem lehrt er Soziologie an der Moskauer Hochschule der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

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