Aus Richtung der unsichtbaren Urwälder

Aus Richtung der unsichtbaren Urwälder

Mit einem Nachwort von Klaus Wagenbach

SALTO. 23.8.2011
144 Seiten. Rotes Leinen. Fadengeheftet
17,– €
ISBN 978-3-8031-1278-1
vergriffen

Ein äußerst einfallsreicher, leicht paranoider Autor, Generationsgenosse und Freund von Albert Camus, neu vorgestellt. Ein Klassiker der italienischen Literatur.

Das Bürgertum weiß nicht weiter: Es kann nicht mit Drachen umgehen, lässt sich von jedem Maulhelden vom Platz verdrängen, von jedem Kind mit Spielzeug erpressen. Es gerät in der Scala in Panik, statt die Nacht zu genießen und irrt sich sogar beim Anfassen. So wird das nichts. Klaus Wagenbach hat die besten Kunststücke dieses seltsamen Artisten gesammelt, der – gegen den kruden Realismus seiner Zeit – das Wunder im Alltäglichen entdeckt, den Einbruch des Absurden. Buzzati, einer der zentralen Förderer der short story, hatte auch großen Einfluss auf seine Zeitgenossen. Sein Rat: »Erzählen? So einfach wie möglich, so dramatisch oder poetisch wie möglich.«

Dino Buzzati

© effigie

Dino Buzzati

Dino Buzzati, geboren 1906 in San Pellegrino, starb 1972 in Mailand. Nach Jurastudium und Offiziersschule arbeitete er als Autor, Maler, Zeichner, Bühnenbildner und war viele Jahre Redakteur des Corriere della Sera. 1958 gewann er den Premio Strega, den bedeutendsten Literaturpreis Italiens.

»Er ist ein Meister der Ambiguität und setzt mit seiner präzisen, schlichten Sprache Katastrophen wirkungsvoll in Szene.« Maike Albath, Neue Zürcher Zeitung

Pressestimmen

»Buzzati ist aus heutiger Sicht ein unzeitgemäßer Autor, seine vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren entstandenen Geschichten atmen noch den Geist des Surrealismus, zugleich aber behandeln sie grundsätzliche Fragen der menschlichen Existenz, herausgelöst aus der Wirklichkeit. An Kafka muss man bei der Lektüre denken, an Samuel Beckett. Dino Buzzatis Geschichten zeugen von einer großen Skepsis der menschlichen Existenz gegenüber, sie sind hoffnungslos, aber zugleich wahrhaftig. Empfehlenswert.«

Peter Zimmermann, Österreichischer Rundfunk

 

»Er gilt als der italienische Kafka, war befreundet mit Camus, der ihn bewundert hat – womit sich schon ein erster Eindruck vermittelt von dem, was Buzzati-Leser erwartet: magische, existentialistische, rätselhafte Literatur. Das Unerwartete trifft zumindest als Leseerlebnis zuverlässig ein bei Buzatti und manifestiert sich auf höchst unterschiedliche Weise. Und ob das Gelächter, das seine abgründigen Texte auslösen, befreit, das sollte jeder umgehend selbst in Lektüreerfahrung bringen.«

Thomas Schaefer, Badische Zeitung

 

»Dieses Buch ist ein Klassiker der italienischen Literatur. Vieles ist „Als ob" in diesen schnörkellosen, an der Oberfläche ganz korrekt realistischen Prosastücken, und gerade ihre Lakonie lässt immer wieder eine Atmosphäre des Unheimlichen aus den gemütlichen Winkeln des Alltäglichen herausgleiten. Gerade das italienisch Operettenhafte und Skurrile von Machtverhältnissen hat in Dino Buzzati seinen unverwechselbaren Chronisten gefunden. Sein beträchtlicher Nachruhm erklärt sich jedoch nur zu geringem Teil aus dem Gesellschaftskritischen. Die Unruhe dieses bekennend christlichen Autors ging nämlich ungleich tiefer und war von metaphysischer Art.«

Marko Martin, Deutschlandradio Kultur

...zurück
* Alle Preise inkl. MwSt. ggfls. zzgl. Versandkosten