Verlag Klaus Wagenbach
Wakolda
Lucía Puenzo

Wakolda

17. September 2013

208 Seiten

Print 11,90 € / E-Book 10,99 €
sofort lieferbar

Eine argentinische Familie im Citroën und ein alleinreisender Deutscher im Chevrolet geraten in der Einöde Patagoniens in ein Unwetter. Während der gemeinsam verbrachten Sturmnacht erregt die Kleinwüchsigkeit von Lilith, der 12- jährigen Tochter der Familie, die Aufmerksamkeit des Ausländers, der sich José nennt. Nach der Ankunft in Bariloche quartiert sich der Fremde bei der Familie als Untermieter ein und verspricht, das Mädchen zu behandeln. Als er dann sogar Liliths neugeborenen Zwillingsschwestern das Leben rettet, gewinnt er nach und nach das Vertrauen der Familie. Doch die seltsamen Skizzen in seinem Zimmer lassen keinen Zweifel zu: José und Josef Mengele, der KZArzt von Auschwitz, sind ein und dieselbe Person … Lucía Puenzo greift in ihrem Roman die Fakten und Mythen rund um den in ihrem Heimatland Argentinien untergetauchten Nazi-Verbrecher auf – es ist die distanzierte Annäherung an einen Besessenen. Anders als Lilith, die Mengele in kindlicher Faszination erliegt, weiß der Leser doch nur zu genau, mit welchem Scheusal sie es zu tun hat. Ein gewagtes, ambitioniertes Buch.

Lucía Puenzo

© Laura Ortego

Lucía Puenzo

Lucía Puenzo, 1976 in Buenos Aires geboren, Schriftstellerin und Filmemacherin. Ihr Debüt als Regisseurin gab sie 2007 mit »XXY«, der beim Filmfestival in Cannes mit dem Grand Prix de la Semaine de la Critique und in Madrid mit dem Goya für den besten nichtspanischen Film ausgezeichnet wurde. Ihre Verfilmung ihres eigenen fünften Romans »Wakolda« wurde 2012 in Cannes uraufgeführt und gewann 20 internationale Filmpreise. Die Serie »Ingobernable« ist ab Dezember 2018 auf Netflix zu sehen. Puenzos fünf Romane umfassendes Erzählwerk wurde in 15 Sprachen übersetzt.

Rike Bolte

© privat

Rike Bolte

Rike Bolte lehrt lateinamerikanische, spanische und frankophone Literaturen an der Universidad del Norte in Barranquilla. Bolte ist Mitbegründerin und Kuratorin des Poesiefestivals Latinale sowie Übersetzerin aus dem Spanischen und Französischen. Für ihre Übersetzung von James Noëls Roman »Was für ein Wunder« wurde sie 2020 mit dem Internationalen Literaturpreis des Haus der Kulturen der Welt ausgezeichnet.

Verlag Klaus Wagenbach
Emser Straße 40/41 • 10719 Berlin • www.wagenbach.de