Antoine oder die Idiotie
Übersetzt von Moshe Kahn
144 Seiten. Broschiert
Da ihn seine ausgeprägte Intelligenz nur einsam, arm und unglücklich macht, unternimmt Antoine einen riskanten Selbstversuch: Er will sich seines Verstandes entledigen, um endlich normal zu sein.
Im Grunde kann sich der 25-jährige Antoine nicht beklagen: Er ist ein Nachfahre der burmesischen Entdeckerin Europas, bezahlt seit Monaten keine Miete, weil der Hauseigentümer an Alzheimer leidet, und sein bester Freund, der nur in Versen spricht, leuchtet im Dunkeln. Antoines Problem jedoch ist ernst: Er ist einfach zu intelligent. Um diesem Zustand abzuhelfen, beschließt er, aktiv den Verstand zu verlieren. Dieses Ziel glaubt Antoine durch kompromisslose Anpassung an seine Umwelt zu erreichen: Er verbannt alle Bücher aus seiner Wohnung, kleidet sich neu ein, meldet sich im Fitnessstudio an und beginnt gar zu arbeiten. Martin Page erzählt einen kleinen Bildungsroman verkehrtherum. Ohne Larmoyanz, leichtfüßig und geistreich begleitet er seinen Antoine-Candide auf der Suche nach dem Sinn des Lebens durch die moderne Welt.

© Anne-Marie Adda
Martin Page
Martin Page, geboren 1975 in Paris, wo er auch lebt. Jeweils vorübergehend studierte er Jura, Psychologie, Linguistik, Philosophie, Kunstgeschichte und Anthropologie. Er ist weit gereist, kocht gern, liebt Regenwetter, Jazz und Kino und verehrt unter anderen William Shakespeare, Anton Tschechow, Oscar Wilde, Italo Calvino und J. D. Salinger. Sein erster Roman »Antoine oder die Idiotie« wurde in 29 Sprachen übersetzt.
