Verlag Klaus Wagenbach
Das imaginäre Leben
Natalia Ginzburg

Das imaginäre Leben

15. August 2024

144 Seiten

22,– €
sofort lieferbar

Verblüffend aktuell sind die Überlegungen Natalia Ginzburgs, sie scheinen geradezu auf unsere heutige Zeit zu treffen. Es ist vor allem die Erfahrung, dass es immer weniger Dinge gibt, derer man sich sicher sein kann.

Warum es so schwierig ist, zwischen Opfer und Unterdrücker zu unterscheiden. Wieso wir Stolz auf die Stadt empfinden, die wir zum Leben gewählt haben, obwohl sie laut und überfüllt ist. Dass politisch denken und sich politisch äußern immer bedeutet, eine genaue Absicht zu verfolgen. Dass die Laster der Erziehung in unseren Geist eingeritzt bleiben wie Tätowierungen und dass wir unser Erwachsenenleben damit verbringen, diese zu tilgen. Dass es heute schwieriger ist, alt zu werden, als früher. Dass uns der Instinkt dazu drängt, Position zu ergreifen, aber die einzige Wahl, die uns bleibt, ist, auf der Seite jener zu sein, die zu Unrecht sterben oder leiden. Warum es falsch ist, in der eigenen Herkunft Gründe zum Stolz zu entdecken. Und weshalb wir nicht an unsere eigene Freiheit denken sollten, sondern an die der anderen.

Natalia Ginzburg

© Verlag Klaus Wagenbach

Natalia Ginzburg

Natalia Ginzburg, 1916 in Palermo geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Turin. 1938 heiratete sie den Slawisten Leone Ginzburg, der 1944 in einem römischen Gefängnis von deutschen Soldaten ermordet wurde. Nach dem Krieg lebte Ginzburg in Turin, ab 1952 mit ihrem zweiten Mann, dem Anglistik-Professor Gabriele Baldini, in Rom. Beinahe Zeit ihres Lebens arbeitete sie für den Einaudi Verlag. Ab 1983 war sie unabhängige Parlamentsabgeordnete. Sie zog vier Kinder groß. 1991 starb Natalia Ginzburg in Rom. Ihr Werk umfasst Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Essays.

Außerdem: Maja Pflug, Natalia Ginzburg - Eine Biographie

Maja Pflug

Maja Pflug

Maja Pflug wurde 1946 in Bad Kissingen geboren. Übersetzerausbildung in München, Florenz und London. 1987 erhielt sie den Premio Montecchio, 1999 den Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis. Sie ist die Übersetzerin Natalia Ginzburgs und eine der besten Kennerinnen ihres Werks. 2011 wurde sie mit dem Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis für ihr Lebenswerk geehrt, das auch Übersetzungen von Elsa Morante, Pier Pasolini, Cesare Pavese, Susanna Tamaro und anderen umfasst. Maja Pflug lebt in heute in Rom.
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