Uta von Naumburg

Uta von Naumburg

Eine deutsche Ikone

KKB
1. Januar 1998

144 Seiten. Englische Broschur. Mit vielen Abbildungen

15,– €
ISBN 978-3-8031-5159-9
Vergriffen. Als WAT-Ausgabe erhältlich.

Die Naumburger Stifterfiguren: Vergessene Meisterwerke der frühen Gotik, die im zwanzigsten Jahrhundert plötzlich zur nationalen Ikone wurden – vor allem Uta wurde ein Opfer der weihevollen Sinnsucher. Wolfgang Ullrich beschreibt Gründe und Hintergründe dieser Verehrung.

Die zwölf Naumburger Stifterfiguren galten seit den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts als Inbegriff deutscher Kunst des Mittelalters. Allerdings begeisterte die Figur der Markgräfin Uta nicht nur Kunsthistoriker: Wie eine nationale Heilige oder Filmdiva wurde sie bewundert, obwohl über ihr historisches Vorbild, eine Adlige des 11. Jahrhunderts, fast nichts bekannt ist. Allein Ausdruck und Haltung der Steinfigur waren also Ursache kunstgläubiger Verehrung. Kein Medium der Zeit, das nicht emphatisch von Uta im Naumburger Dom berichtet: Bildbände, Romane, Gedichte, Erbauungsliteratur, Hörbilder, Zeitungsreportagen und ein Theaterstück übertrafen sich in Versuchen der Verlebendigung und »siegreichen Hingebung«.

Als WAT-Ausgabe erhältlich

Wolfgang Ullrich

© privat

Wolfgang Ullrich

Wolfgang Ullrich, geboren 1967 in München, studierte dort ab 1986 Philosophie, Kunstgeschichte, Logik/Wissenschaftstheorie und Germanistik. 1994 promovierte er mit einer Dissertation über das Spätwerk und Ereignis-Denken Martin Heideggers. Neben Lehraufträgen an verschiedenen Hochschulen war er von 1997–2003 als Assistent am Institut für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in München, 2003/04 war er Gastprofessor für Kunsttheorie an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seine Professur für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, die er seit 2006 innehatte, legte er 2015 nieder. Seither lebt er als freier Autor in Leipzig. Zahlreiche Publikationen, insbesondere zur Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, über moderne Bildwelten sowie Wohlstandsphänomene. Er ist Mitherausgeber der Reihe DIGITALE BILDKULTUREN.

Instagram: @ideenfreiheit // Blog: ideenfreiheit.de

»Das bedächtige Buch ist auch ein mitreißender Krimi, dazu eine furchterregende Skizze zur deutschen Mentalitätsgeschichte.«
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