Heinrich-Böll-Stiftung
Schumannstraße 8
10117 Berlin
Uhrzeit: 18:30 Uhr
Die Intensivierung der Rohstoffausbeutung, wie sie in den meisten Ländern Lateinamerikas seit Ende der 1990er Jahre stattfindet, führt praktisch zwangsläufig zu gesellschaftlichen und ökologischen Konflikten, so die zentrale These des Buches "Konflikt Natur. Ressourcenausbeutung in Lateinamerika".
Denn die ressourcenintensive Politik in Lateinamerika, Extraktivismus genannt, ignoriert weitgehend die oft verheerenden sozialen und ökologischen Konsequenzen sowie deren Zusammenhang. Auch die linksgerichteten Regierungen vernachlässigen die ökologische Frage entweder oder spielen sie gar gegen die soziale Frage aus. So treten diese Konflikte überall in Lateinamerika auf.
Gleichzeitig ist der Kontinent auch eine Werkstatt alternativer Ansätze und kann vielerorts auf gut organisierte zivilgesellschaftliche Bewegungen setzen. Deren Solidarität mit Kleinbauern, Indigenen, aber auch Arbeitern im Bergbau ist ein Garant dafür, dass der Widerstand gegen dieses gefährliche Spiel mit Lateinamerikas Zukunft nicht verstummen wird.
Welche Konflikte entstehen durch die Ressourcenausbeutung und wer sind die Akteure? Welche alternativen Wirtschafts- und Entwicklungsansätze gibt es bereits und wie lassen sie sich umsetzen? Welche Rolle spielen die Entwicklungspolitik und die Rohstoffstrategien Deutschlands und Europas im lateinamerikanischen Extraktivismus? Diese und andere Fragen diskutieren unsere Gäste bei der Buchpremiere.
Mit:
Dr. Dawid Danilo Bartelt, Autor des Buches, ehemaliger Büroleiter Heinrich-Böll-Stiftung Rio de Janeiro, ab Mai 2017 Büroleiter in Mexiko-Stadt
MdB Dr. Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag
Moderation: Christiane Grefe, DIE ZEIT
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung.
Eintritt frei, eine Anmeldung ist nicht nötig. Im Anschluss an die Diskussion gibt es einen kleinen Empfang.