Montag, 06. November 2017

Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens

Lesung mit Juliana Kálnay

8. Buchwoche Bienenbüttel, Literaturfestival - Bäckerei & Gastwirtschaft Oetzmann
Hufeisenstraße 1
29553 Edendorf

Uhrzeit: 19:30 Uhr

Don verwandelt sich vor den Augen seiner Frau in einen Baum. Ronda hält Goldfische, die nicht bleiben wollen. Die Zwillinge aus dem dritten Stock sind gar keine. Doch von Toni und Bell wissen alle. Die Menschen in Nummer 29 sind seltsam verschworen, kennen sich dabei kaum und teilen längst nicht jedes Geheimnis.

Im Haus mit der Nummer 29 wohnt zuallererst Rita, fast so alt wie das Haus selbst. Sie ist Beobachterin, Schlichterin und Richterin, ein Knotenpunkt mit geheimnisvollen Fähigkeiten und Absichten. Außerdem das Ehepaar Lina und Don, deren Liebe auch Dons fundamentale Verwandlung ziemlich fruchtbringend überdauert. Es gibt einen unbemerkten Mitbewohner, der sich im Aufzug einnistet, es gibt ein Kind, das sich durch Mauern beißt, und eine Wohnung, die ihre Mieter förmlich verschluckt. Rita sieht, was keiner zeigt, und sie versteht, was keiner sagt. Doch bevor sie ihr Wissen weitergeben kann, ist die kleine Maia auf rätselhafte Weise verschwunden.

Juliana Kálnay, geschult an großen Autoren wie Georges Perec oder Julio Cortázar liest aus ihrem Roman "Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens". Das Debüt schildert skizzenhaft das rätselhafte Leben der Bewohner eines Mietshauses, dabei wagt sich die Autorin ins Surreale, ins Absurde, sie schreibt poetisch und unzeitgemäß
im allerbesten Sinne, beunruhigend und ergreifend.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der 8. Buchwoche Bienenbüttel statt.