Gesichtserkennung
Digitale Bildkulturen
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Wann immer eine Kamera unser Gesicht erfasst, müssen wir damit rechnen, unfreiwillig und ohne unser Wissen zum Objekt der digitalen Massenüberwachung zu werden. Automatische Gesichtserkennung ist allgegenwärtig – mit einschneidenden Folgen für unser Verhältnis zum »privaten« Bild.
Die Milliarden Gesichter, die in den Sozialen Medien zirkulieren, sind zur wertvollen Ressource geworden, abgeschöpft und bewirtschaftet von staatlichen wie kommerziellen Akteuren. Doch die Algorithmen der Gesichtserkennung sind fehleranfällig und keineswegs »neutral«: Sie verschärfen rassistische Diskriminierung und festigen Genderstereotype. Roland Meyer fragt nach den Konsequenzen der umstrittenen Technologie – und nach den Möglichkeiten, sich ihr subversiv zu entziehen.
© Kopf & Kragen Fotografie
Roland Meyer
Roland Meyer forscht und lehrt als Kunst- und Medienwissenschaftler an der BTU Cottbus-Senftenberg. Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Geschichte und Theorie technischer Bilder. 2019 erschien sein Buch »Operative Porträts«, das die Vorgeschichte heutiger Gesichtserkennung von Lavater bis Facebook nachzeichnet.