Adalgisa

Adalgisa

Erzählungen

Aus dem Italienischen von Toni Kienlechner.

SALTO. 11.5.1989
96 Seiten. Rotes Leinen. Fadengeheftet
16,– €
ISBN 978-3-8031-1110-4
zur Zeit nicht lieferbar

Mit der Adalgisa hat Carlo Emilio Gadda eine der prachtvollsten Frauengestalten des Mailands der dreißiger Jahre ans Licht geholt.

Mailand um 1930: Adalgisa sitzt mit ihrer jüngeren und schöneren Schwägerin auf einer Parkbank und erzählt ihr Leben, mit viel Tränen, mit großem Stolz und ebenso großen Zornesausbrüchen. Sie ist Witwe und hat zwei halbwüchsige Jungen. Einst war sie ein Star, eine Opernsängerin und eine schöne junge Frau.
Aufgewachsen ist Adalgisa als Waisenkind in der Lombardei, mit einer guten Stimme und der Hoffnung auf eine künstlerische Karriere, die sich auch erfüllt. In Mailand scharte sie unzählige Verehrer um sich (darunter den Autor) und hatte dennoch ihr heftigstes Verlangen in den Erwerb eines rechtmäßigen Gatten gesetzt: Sie heiratete den »seligen Cesare« und damit »hinauf« in den Mailänder Adel, für den die Adalgisa freilich lebenslang eine »Mesalliance« blieb.

Carlo E. Gadda

Carlo E. Gadda

Carlo Emilio Gadda wurde 1893 in Mailand geboren. Er diente als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg und studierte danach aus Liebe zur Mathematik Ingenieurwissenschaften. Viele Jahre arbeitete er als Ingenieur, zunächst in Italien, dann in Argentinien, Frankreich, Deutschland und Belgien. Zugleich begann seine schriftstellerische Tätigkeit. In kurzen Prosastücken, die in Zeitungen und Zeitschriften erschienen, schilderte er die Welt eines vergangenen Mailand. Er lebte in Florenz, später in Rom, immer in bescheidenen Verhältnissen und schrieb. 1973 starb »der bedeutendste italienische Prosa-Autor des 20. Jahrhunderts« (FAZ) im Alter von neunundsiebzig Jahren. Erst Jahre nach seinem Tod setzte mit der Veröffentlichung von »Die Wunder Italiens« (1984) der Erfolg Gaddas auch in Deutschland ein.

»Die Erzählung "Adalgisa" ist einer der köstlichsten Beweise für die Kraft, die List und Tücke des Gaddaschen Sprachwirbels.« Christina Weiss, Süddeutsche Zeitung
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