Das Mädchen, das man ruft

Das Mädchen, das man ruft

Aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel

Quartbuch. 17.3.2022
160 Seiten. Gebunden mit Schutzumschlag
Buch 20,– € / E-Book 16,99 €
ISBN 978-3-8031-3345-8
sofort lieferbar
bestellen als ePub kaufen (16,99 €)

Max Le Corre war in jüngeren Jahren ein bekannter Boxer. Er konnte einstecken und austeilen; schenken ließ er sich nichts. Heute arbeitet er als Chauffeur, und eines Tages wagt er es, den Bürgermeister um einen kleinen Gefallen für seine Tochter Laura zu bitten.

Laura, bildschön und Anfang zwanzig, ist wieder in die Bretagne zurückgekehrt. Nun braucht sie erstens eine Wohnung und zweitens einen Job. Dass der Bürgermeister persönlich bei seinem alten Freund im Casino ein gutes Wort für sie einlegt, bleibt nicht folgenlos. Ihr Vater Max, einst französischer Boxmeister, steigt nach Jahren wieder in den Ring. Es sind noch einige alte Rechnungen offen in der kleinen bretonischen Stadt am Meer, in der diese Tragödie um Sex und Macht, Schicksal und Gerechtigkeit die Figuren unausweichlich zu Dominosteinen macht. Als Laura Monate später den nun ehemaligen Bürgermeister schließlich anzeigt, ist das Urteil längst gesprochen. Denn: Sie wollte es doch auch …

Tanguy Viel macht ein brutales, aktuelles Thema konkret, indem er es in die Provinz verschiebt. Er vergrößert, indem er verkleinert. Sein einzigartiger Stil erzwingt eine beunruhigende Untergrundspannung, fokussiert genau, lässt Bewegungen und Blicke sprechen. Ein Roman über Ohnmacht und Macht, ein stilistisches Kunstwerk, ein politisches Statement.

Tanguy Viel

© Roland Allard

Tanguy Viel

Tanguy Viel, geboren 1973 in der Bretagne, ist noch immer am liebsten dort. Beziehungsweise bei gutem Wind auf einem Segelboot vor deren Küste. Er lebt, liebt, liest und schreibt meist in Tours und Beaugency, nur selten in Paris. Er wurde mit dem Prix Fénéon und dem Prix de la Vocation ausgezeichnet und war mit seinem Roman »Das Mädchen, das man ruft« für den Prix Goncourt nominiert. Mit Hinrich Schmidt-Henkel haben seine hochgelobten, stilistisch ausgefeilten Romane ihren idealen Übersetzer gefunden.

»Kunstvoller denn je demontiert Tanguy Viel die Mechanismen der männlichen Vorherrschaft und der sozialen Kontrolle. Brillant.«     Telerama

»Mit kühler Distanz steuert Tanguy Viel auf die emotionalen Sprengsätze zu, die im Spiel sind und sich mit jeder Seite weiter aufladen.«     Deutschlandfunk

»Psychologisch und stilistisch jedoch ist der Roman, der für Frankreichs höchsten Literaturpreis, den Prix Goncourt, nominiert war, ungeheuer präzise gearbeitet. Seine Satzgirlanden entrollen sich in eleganter Leichtigkeit, sie schwingen von einer feinsinnigen Metapher zur nächsten.«              der Freitag

...zurück
* Alle Preise inkl. MwSt. ggfls. zzgl. Versandkosten