Der zweisprachige Liebhaber
Roman
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Was tun, wenn die eigene Frau mit einem Schuhputzer fremdgeht? Juan Marsé gibt in seinem hinreißend komischen Roman darauf eine Antwort und bezieht ganz nebenbei auch noch ironisch Stellung zur katalanischen Sprachenpolitik.
An dem Tag, an dem Marés seine Frau Norma, eine katalanische Patriotin aus gutem Hause, in flagranti mit einem andalusischen Schuhputzer erwischt, bricht für ihn eine Welt zusammen. Der gehörnte Ehemann gibt seine gesellschaftliche Stellung auf und verwandelt sich in einen Akkordeonspieler – nur, um als zweisprachiger Liebhaber die Ehefrau zurückzuerobern. Der Haken dabei ist jedoch, dass die neu geschaffene Persönlichkeit die eigene immer mehr in den Hintergrund drängt …
Mit viel Humor und einer gehörigen Portion Sarkasmus nimmt Juan Marsé die katalanische Bourgeoisie aufs Korn. Dabei glänzt er nicht nur durch Situationskomik, sondern entwickelt auch einen umwerfenden Sprachwitz, der ständig zwischen Hochsprache, Dialekten und Akzenten hin und her wechselt.
© Isolde Ohlbaum
Juan Marsé
Juan Marsé wurde 1933 in Barcelona geboren. Nach einer Juwelierausbildung und Arbeiten als Werbetexter und Laufbursche im Pariser Institut Pasteur veröffentlicht er seit den späten fünfziger Jahren Romane und Erzählungen, für die er zahlreiche Preise erhalten hat, u. a. den Premio Biblioteca Breve, den Premio Planeta und den Premio Juan Rulfo. Er verstarb 2020.