Falscher Name

Falscher Name

Hommage an Roberto Arlt. Ein kurzer Roman

Aus dem argentinischen Spanisch von Sabine Giersberg.

Quartbuch. 1.8.2003
112 Seiten. Pappband. Gebunden. Eingeleitet von Hanns Zischler. Mit einem Nachwort von Leopold Federmair.
18,– €
ISBN 978-3-8031-3184-3
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Die spannende Suche nach einer unveröffentlichten Erzählung des legendären argentinischen Schriftstellers Roberto Arlt und die Präsentation des glücklichen Fundes: Alles wahr oder alles erfunden?

»Ich habe die einzige Erzählung von Arlt entdeckt, die nach seinem Tod unveröffentlicht geblieben ist«, behauptet der Protagonist dieses Kurzromans. Sein Name lautet wie der des Autors: Ricardo Piglia. Dieser Piglia stieß auf ein Notizbuch des berühmten Roberto Arlt, das den Plan einer Erzählung mit dem Titel »Luba« enthält. Bei seiner Suche nach diesem unbekannten Text sieht er sich in geradezu kriminelle Machenschaften verwickelt, bis er am Ende dem mitfiebernden Leser im Anhang eine vollständige Fassung der Erzählung präsentieren kann. Nur: eine Erzählung »Luba« von Roberto Arlt gibt es nicht. Was im Anhang präsentiert wird, ist eine im Stil von Arlt geschriebene Erzählung des Autors Ricardo Piglia.
Piglias Kurzroman ist ein virtuoses Spiel mit Wahrheit und Fiktion, eine wunderbare Mischung verschiedenster Genres. Es ist die schönste Hommage, die er Roberto Arlt machen konnte.

Die Übersetzung wurde durch die Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V. (litprom) unterstützt.

Ricardo Piglia

© Eduardo Grossman

Ricardo Piglia

Ricardo Piglia wurde 1941 in Adrogué nahe Buenos Aires geboren. Seit seinem Debüt 1967 »La invasión« machte er sich mit zahlreichen Romanen und Kurzgeschichten einen Namen und gilt in seiner Heimat längst als moderner Klassiker. 1998 gelang ihm der Vorstoß in die Kinowelt mit dem Drehbuch zu dem Film »La sonámbula« von Fernando Spiner, der mit dem Preis des argentinischen Nationalen Instituts für Filmkunst ausgezeichnet wurde. Auch seine Arbeiten als Kritiker und Essayist machten ihn zu einem der berühmtesten Autoren Argentiniens, entgegen dem Willen des Militärregimes, das lange Zeit versuchte, ihn zum Schweigen zu bringen. An den amerikanischen Universitäten Princeton und Harvard lehrte Ricardo Piglia Literatur und Film, von der Universidad de Buenos Aires wurde er zum Ehrenprofessor ernannt. Am 6. Januar 2017 starb Ricardo Piglia in Buenos Aires.

»Ein bezauberndes Spiel mit Wahrheit und Fälschung. Man kann sich nur wundern, wie viel Literatur über Literatur in ein so kleines Buch passt.« Katharina Döbler, Die Zeit

Pressestimmen

»Ricardo Piglia treibt ein bezauberndes Spiel mit Wahrheit und Fälschung. Er schafft es, in all der Wirrsal mit seiner nüchternden und leuchtend klaren Prosa Ordnung zu schaffen und eine schillernde kleine Geschichte vorzutragen, die ebenso nebensächlich wie bezaubernd ist. Man kann sich nur wundern, wie viel Literatur über Literatur in ein so kleines Buch passt.«

Katharina Döbler, Die Zeit

»Falscher Name ist ein schmales Buch, das man mit dem angenehm beunruhigenden Gefühl zur Seite legt, dass es noch Tage dauern wird, bis sich die im Kopf baumelnden Partikel zu einer Einheit verwoben haben. Ein Buch, das das Gefühl vermittelt, dass es sich lohnt. Dass es um mehr geht als ein postmodernes Spiel. Weil das Leben mehr ist als ein Quiz, weil wir mehr sind als Kandidaten.«

Karin Ceballos Betancur, Frankfurter Rundschau

»Piglia, ganz Literaturprofessor, entwirft ein geschickt verzerrtes Spiegelbild der argentinischen Literaturgeschichte und –produktion. In Argentinien, mehr als in allen anderen Ländern Lateinamerikas, bemüht man sich stets „europäisch“ zu schreiben. Gleichzeitig fühlt man sich jedoch in kulturellen Fragen als riesiges europäisches Hinterland, in das alle neue Stilrichtungen und Theorien mit leichter Verspätung eintrafen. Somit hat das Kopieren angesehener Autoren, das Anspielen auf das Werk eines anderen – weggerückt von jeglicher postmoderner Theorie – eine lange Tradition. Jorge Luis Borges spielte mit dieser Literaturposition seines Landes. Piglia macht aus ihr, dreißig Jahre später, einen faszinierenden Krimi.«

Almut Schmidt, Berliner Literaturkritik

»Es ist ein Buch, das auf seinen rund 100 Seiten an Vielschichtigkeit schwer zu überbieten ist. (...) Wer das leidige Feuilleton-Gefeilsche um den jüngsten sogenannten Literaturskandal satt hat und sich von Humor und kompositorischer Raffinesse hinters Licht führen lassen will, ist mit Falscher Name mehr als gut bedient.«

Patrick Wilden, Kultur-Extra

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