Einer nach dem anderen
Novelle
Aus dem Italienischen von Sabine Schneider.
vergriffen
Pirandello entwirft ein verzwicktes Szenario mit einem abgefeimten Komödienpersonal, Leute, die bauernschlau dreimal um die Ecke denken, um ihren Vorteil zu ergattern, wobei einer nach dem anderen das Nachsehen hat. Sehr komisch und sehr sizilianisch!
»Überlegen wir doch mal!« Es ist schon wahr, dass er ein richtiger Goldjunge ist, dieser Pepè, jung und schön, adelig, vielleicht ein wenig unentschlossen. Aber diesen Habenichts mit seiner Tochter Stellina zu verheiraten, das kommt Marcantonio nicht in den Sinn.
Da kommt ihm der alte und vermögende Don Diego, der schon vier Frauen unter die Erde gebracht hat, gerade recht. Der will unter allen Umständen so schnell wie möglich heiraten, damit ihn nachts nicht die Gespenster quälen, und wenn die junge Frau ihre Verehrer mit ins Haus bringt, um so besser, dann herrscht wenigstens Jubel, Trubel, Heiterkeit. Wenn – so der Plan des Vaters – Gott möglichst bald ein Einsehen mit Don Diego hätte, dann könnte sich Stellina mit dem vielen ererbten Geld immer noch einen jungen Mann nehmen.
Stellina wiederum, benimmt sich ganz und gar ungezogen, so daß die Geschichte immer turbulenter wird.

Luigi Pirandello
Luigi Pirandello, geboren 1867 in der Nähe von Girgenti (dem heutigen Agrigento) in Sizilien, gehört zu den bedeutendsten Dramatikern des 20. Jahrhunderts. Nach dem Studium von Jura und Literatur an den Universitäten von Palermo und Rom arbeitete er als Schriftsteller und Journalist. 1934 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Er starb 1936.