Krieg, Verbrechen, Blasphemie
Gedanken aus dem alten Europa
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Wie sind die Folgen des 11. September völkerrechtlich zu bewerten, und was hat der Krieg im Irak damit zu tun? Ist er ein Krieg auf Verdacht oder ein imperialer Gründungskrieg?
In diesem seit Erscheinen kontrovers diskutierten Buch beschreibt Ulrich K. Preuß die Schwierigkeiten der Weltgemeinschaft, die neue Dimension von Krieg und Verbrechen zu begreifen und mit ihr umzugehen.
Nicht umsonst ächtet die Satzung der Vereinten Nationen den Krieg: man muss kein Pazifist sein, um die »Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einfluss anderer Mittel« zu verabscheuen – dennoch: welche Möglichkeiten gibt es, auf Ereignisse wie das des 11. September zu reagieren, auf das Machtvakuum in zerfallenen Staaten oder die Bedrohung, die von Terrorregimen ausgeht?
Wie geht man mit einem »Fall Afghanistan«, wie mit dem Irak um? Und welche Rolle spielt dabei Amerika, das von der »Achse des Bösen« redet, aber imperiale Interessen verfolgt?
Zur zweiten, jetzt im Taschenbuch erscheinenden Auflage, wurde das Buch um Gedanken zum Krieg im Irak erweitert.

Ulrich K. Preuß
Ulrich K. Preuß, 1939 geboren, studierte Rechtswissenschaften in Kiel und Berlin. Im Prozess gegen das RAF-Mitglied Astrid Proll agierte er 1979/80 als Verteidiger. 1989/90 war er an der Ausarbeitung eines neuen Verfassungsentwurfs für die DDR beteiligt. Nach Stationen als Professor für öffentliches Recht in Berlin, Princeton und New York lehrte er bis zu seiner Emeritierung 2010 Staatstheorie an der Hertie School of Governance.
Pressestimmen
»Ein großartiger Versuch über Krieg, Verbrechen, Blasphemie.
Der linke Staatsrechtler Preuß hat, gemeinverständlich, in klarer, ja schöner Sprache, eine welthistorische Parabel geschrieben. Sie handelt vom Aufstieg und Verfall des 'Jus Publicum Europaeum', von der klassischen Staatlichkeit und ihren völkerrechtlich gehegten Kriegen, die seit über einem Jahrhundert durch Volkskriege 'entgrenzt' werden.«
Otto Kallscheuer, Die Zeit
»Man ist höchst dankbar für das Buch eines Juristen wie Ulrich K. Preuß, der die Worte Krieg, Verbrechen und Blasphemie noch einmal auf ihre Leistungskraft hin befragt.«
Manfred Schneider, Literaturen
»Die Veränderungen, die das Schema des 'klassischen Krieges' im Verlauf der letzten 350 Jahre erfahren hat, legt Ulrich Preuß in einer klugen, äußerst klaren Übersicht dar, die allein schon zur Lektüre dieses Buches ermuntert.
Das Überzeugende an seinem Buch ist, daß es ohne jede westliche Überheblichkeit geschrieben ist, zugleich aber unerbittlich die zivilisatorischen Normen der modernen Welt verteidigt.«
Dietrich Kreidt, Südwestrundfunk
»Preuß hat einen Essay geschrieben, der durch Gedankenreichtum und Spontaneität besticht.
In einem angenehm unaufgeregten Ton wirbt er um Verständnis und Toleranz. Er hegt große Sympathien für die USA, deren gegenwärtige Regierung er jedoch nicht vor den Versuchungen des Unilateralismus gefeit sieht und deshalb zu einer Politik des Augenmaßes ermahnt. Seine stille Hoffnung ruht auf einer Staatengemeinschaft, die über die Einhaltung von zivilisatorischen Standards wacht und diejenigen Staaten zur Umkehr zwingt, die dem zuwider handeln.«
Wolfgang Hellmich, Neue Ruhr Zeitung
»Ulrich K. Preuß hat einen scharfsichtigen Essay 'zum Wandel bewaffneter Gewalt' vorgelegt.«
Uwe Justus Wenzel, Neue Zürcher Zeitung
»Ulrich K. Preuß gibt mit diesem Essay einen hilfreichen Leitfaden auf dem Weg zu einer rechtlichen und moralischen Ordnung angesichts der neuen Weltprobleme. Da er das Geschehen ganz unvoreingenommen wahrnimmt, kann er beiden Seiten, dem Westen und der islamischen Welt mit gleicher Intensität gerecht werden. Seine Lösungsvorschläge kommen aus ebenso tiefgründendem wie folgerichtigem Nachdenken.«
Hermann Metzger, Landshuter Zeitung
»Was sind das für Kriege, die wir heute im Namen der Verteidigung 'freier Werte' erleben? Die im Namen der Humanität geführt werden? Und die das Antlitz des Planeten verändern. Ist das, was im ehemaligen Jugoslawien, in Ruanda, Somalia oder im Sudan passierte und passiert, ein Krieg? Ein Bürgerkrieg? Ein Verbrechen? Fragen über Fragen – auf die die Weltgemeinschaft und die Weltpolitik Antworten suchen. Da tut ein Bestandsaufnahme gut. Ulrich Preuß liefert sie. Erhellend zu lesen.«
Oliver Seppelfricke, Norddeutscher Rundfunk
»Ein anregender und kenntnisreicher Essay.«
Horst Meier, DeutschlandRadio