Man nennt mich flatterhaft und was weiß ich

Man nennt mich flatterhaft und was weiß ich

Roman

Aus dem argentinischen Spanisch von Sabine Giersberg.

Quartbuch. 1.2.2007
128 Seiten. Gebunden mit Schutzumschlag
16,50 €
ISBN 978-3-8031-3210-9
vergriffen

Nach dem erfolgreichen Erzählband »Die Braut aus Odessa« nun der erste Roman von Edgardo Cozarinsky. Eine bewegende Geschichte aus Buenos Aires, der Welt des jiddischen Theaters und des argentinischen Tangos.

Der alte Samuel Warschauer, früher einmal Bandoneon-Spieler, stirbt, bevor er dem angehenden Journalisten Fragen zum jiddischen Theater in Argentinien beantworten kann. Aber er hinterlässt ihm einen Schuhkarton mit Theaterprogrammen und Briefen, die Neugier und Phantasie des jungen Mannes beflügeln.
Auf seiner Spurensuche fällt ihm das jiddische Theaterstück »Der moldawische Zuhälter« von Teófilo Auerbach in die Hände, das 1927 in Buenos Aires uraufgeführt wurde. Es handelt von russischen Mädchen, die in Argentinien ihr Glück suchten und in den Händen des Verbrecherrings »Zwi Migdal« landeten. Erzählt Teófilo hier von wahren Begebenheiten? War vielleicht sogar seine eigene Frau eines dieser Mädchen?
Und wie ist die Geschichte Samuel Warschauers mit all dem verwoben? Der junge Mann beginnt, die Namen und bruchstückhaften Dokumente mit Leben zu füllen ...

Die Übersetzung wurde durch die Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V. (litprom) unterstützt.

Edgardo Cozarinsky

© Daniel Pessah

Edgardo Cozarinsky

Edgardo Cozarinsky wurde 1939 in Buenos Aires als Sohn russischer Emigranten geboren. 1974 verließ er Argentinien und ging ins Exil nach Frankreich. Er lebt als Autor und Filmemacher in Paris und Buenos Aires. Seine Bücher wurden bereits in viele europäische Sprachen übersetzt.

»Das schönste Buch, das ich seit langem gelesen habe.« Chris Marker, Libération

Pressestimmen

»Cozarinskys erster Roman, den Sabine Giesberg wieder kenntnisreich in ein elegantes Deutsch gebracht hat, ist selbst wie ein Tango: bewegend, melancholisch, sehr sentimental und doch voller Takt und Haltung, also ganz wunderbar.«

Friedmar Apel, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Ein verhaltener, sehr gekonnter Nachruf, in dem die poetisch beschriebenen Details das Auge des Filmemachers verraten. (…) Mit den Bausteinen einer vergangenen Welt gelingt es dem Autor, ein ergreifendes Kunstwerk zu schaffen, in dem er mit großer Einfühlungsgabe den verschlungenen Lebensweg seiner Gestalten verfolgt, ohne dabei der Versuchung der Gefühlsduselei zu erliegen.«

Robert Schopflocher, Die Zeit

»Was bleibt, ist die Fiktion. Die Fiktion der Poesie und des eigenen Lebens. Eine Fiktion, die sich mit der Wahrheit nicht verträgt … . Durchgehend erweist sich der 1939 in Buenos Aires geborene Cozarinsky als Meister eines zwar nicht düsteren, aber doch gedrückten Tons. Eines Stils, der traurig, aber niemals sentimental ist. Und am Ende, so will es dieser wunderbar feinfühlige Roman, ist die Geschichte eben stärker als die Fiktion.«

Kersten Knipp, Südwestrundfunk

»Cozarinskys meisterhafter neuer Roman El rufian moldavo, Der moldawische Zuhälter, der unter dem Titel Man nennt mich flatterhaft und was weiß ich… nun auch auf Deutsch erscheint, ist ein fesselndes und farbiges, zugleich lustiges und trauriges Buch, das Werk eines genuinen Geschichtenerzählers – und zugleich ein sublimer, raffinierter Text, der sich auf der artistischen Höhe eines Jorge Luis Borges bewegt.«

Manfred Papst, Neue Züricher Zeitung

»Und genau das macht diesen so schmalen und doch so kompakten Roman so lesenswert und unterscheidet ihn positiv von den üblichen Tangoromanen: Die Verknüpfung von Schauplätzen und Epochen, der sorgfältige Umgang mit der Sprache, der Blick auf das Verdrängte, die Suche nach Versöhnung und ein tiefes Verständnis für die Flüchtlinge des XX. und XXI. Jahrhunderts.«

Margit Klingler-Clavijo, Deutschlandfunk

»Zwar hat Man nennt mich flatterhaft und was weiß ich… gerade einmal 124 Seiten, doch schnell nacherzählt ist der Roman nicht, weil sich Cozarinsky auf verschiedenen zeitlichen Ebenen bewegt und es ihm trotz der Kürze gelingt, einen Mikrokosmos fast eines Jahrhunderts jüdischen Lebens zu schaffen.«

Eva Karnofsky, freitag

»Bei der Lektüre geht es einem letztlich wie bei alten Tangos: man möchte sie noch einmal hören, obwohl oder gerade weil sie daran erinnern, dass wir Passanten des Vergangenen sind, keine Flaneure.«

Anastasia Telaak, Jüdische Allgemeine

...zurück
* Alle Preise inkl. MwSt. ggfls. zzgl. Versandkosten