Florentiner Fußball: Die Renaissance der Spiele

Florentiner Fußball: Die Renaissance der Spiele

WAT [397]. 28.8.2001
240 Seiten. Broschiert. Mit zahlreichen Abbildungen
12,90 €
ISBN 978-3-8031-2397-8
vergriffen

Ein überaus originelles Buch zur Kultur der Renaissance und zur Wiege des Fußballs in seinem heimlichen Mutterland Italien. Das Buch für den historisch interessierten Fußballfreund.

Horst Bredekamp zeigt, wie ausgerechnet der Fußball (»calcio«) im Florenz der Medici zu weit mehr diente als nur der Zerstreuung des Fürsten und der Ablenkung des Volkes.
Gespielt von der Machtelite des Staates zur Karnevalszeit, war er ein Mittel zu ihrer Selbstdarstellung wie zur Festigung staatsbürgerlicher Tugenden. Schon damals aber diente er auch als Ventil für die frenetischen Massen, die mit bis zu 40 000 Schaulustigen an den »calcio«-Festen teilnahmen.
Anhand von zeitgenössischen Darstellungen und Berichten erklärt der Kunsthistoriker und Fußballspieler Bredekamp Ablauf, Strategie und Ordnung des Florentiner »calcio« in seinen symbolischen und praktischen Bedeutungen für das Herrschaftsgefüge der Medici.

Horst Bredekamp

© Barbara Herrenkind

Horst Bredekamp

Horst Bredekamp, geboren 1947 in Kiel, studierte Kunstgeschichte an der Universität Marburg. Nach seiner Promotion 1974 absolvierte er zunächst ein Volontariat am Frankfurter Liebighaus, bevor er ans kunsthistorische Institut der Hamburger Universität wechselte. 1992 war er zu Gast am Wissenschaftskolleg Berlin, und seit 1993 ist er Professor für Kunstgeschichte an der Berliner Humboldt-Universität. Gastaufenthalte führten ihn nach Princeton und ans Getty Center in Los Angeles sowie nach Budapest. 2005 hatte er die Gadamer-Professur an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg inne.Bredekamp, der sich in seinen zahlreichen Studien unter anderem der Renaissance sowie den Neuen Medien widmet, wurde 2014 in den Orden ›Pour le mérite‹ aufgenommen, 2000 mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet, 2005 mit dem Aby-M.-Warburg-Preis der Stadt Hamburg, 2006 mit dem Max-Planck-Forschungspreis sowie 2017 mit dem Schillerpreis der Stadt Marbach. Er gehört zu den Gründungs-Intendanten des Berliner Humboldt Forums. Zuletzt erschien seine monumentale Michelangelo-Monografie.

»Eine profunde kulturhistorische Analyse mit allem, was dazugehört!« Christof Siemes, Die Zeit

Pressestimmen

»Das riesige Aufgebot an Sicherheitskräften, das auf den Stichen Jacques Callots zu erkennen ist, lässt keinen Zweifel: Der Hooligan ist eine Erfindung der Renaissance. Zu diesem und zahllosen anderen Doppelpässen über Jahrhunderte hinweg gibt Bredekamps Buch die Vorlagen. Und bleibt doch immer profunde kunsthistorische Analyse mit allem, was dazugehört: minutiöse Bildinterpretationen, Quellensammlung, Zeittafel, Stammbäume. Aber all das mit einem längst aus der Wissenschaft vertriebenen Spielwitz.«

Die Zeit

»Horst Bredekamp ist mit seiner Untersuchung eine verblüffende Studie über die Kultur der Renaissance gelungen, er wirft einen erhellenden Blick von einem seltsamen Standpunkt und erzählt Kulturgeschichte einmal ganz neu.«

Stuttgarter Zeitung

»Bredekamp, der seine Stärke auf heimischen Platz oft genug bewiesen hat, ist mit diesem „Auswärtsspiel“, wie er es selber nennt, eine faszinierende Kulturgeschichte der toskanischen Renaissance geglückt – erkenntnisreicher als so manch überaus exakte, dabei aber doch nur biedere emblematische Studie über jene Gegenstände, denen sich der Kunsthistoriker gewöhnlich widmet – und über die wir eigentlich schon alles wussten.«

Süddeutsche Zeitung

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