Ein Tango für Gardel

Ein Tango für Gardel

Eine Romanbiographie

Aus dem argentinischen Spanisch von Carsten Regling Mit einem Nachwort von Jorge Aravena Llanca und Photographien

WAT [640]. 1.4.2010
160 Seiten
10,90 €
ISBN 978-3-8031-2640-5
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Ein Tango für Gardel ist ein biographischer Roman über einen argentinischen Mythos – über den berühmtesten Tangosänger aller Zeiten und einen der ersten Stars des internationalen Musikgeschäfts: Carlos Gardel.

Sekunden vor seinem Tod bei einem Flugzeugabsturz sieht der große Sänger Carlos Gardel noch einmal die Bilder seines Lebens vorüberziehen: wie er als uneheliches Kind mit seiner Mutter Frankreich verlässt und nach Argentinien gelangt, um Musikgeschichte zu schreiben, wie er in den Bordellen von Buenos Aires ein Zuhause findet, wie er einen Rivalen niedersticht und einem Juden das Leben rettet, wie er Enrico Caruso auf einem Schiff nach Brasilien, Charlie Chaplin an der Strandpromenade von Nizza und schließlich auch noch den Prinzen von Wales kennenlernt, der seine Tangos auf der Ukulele begleitet …
Das wunderschöne literarische Vexierspiel von Pedro Orgambide über das Leben des Carlos Gardel wird ergänzt durch ein Nachwort des Tangoexperten (und Tangosängers) Jorge Aravena Llanca sowie durch viele Photographien. Ein Buch für alle Tangoliebhaber.

Pedro Orgambide

Pedro Orgambide

Pedro Orgambide wurde 1929 in Buenos Aires geboren, wo er 2003 auch starb. Nach mehreren Jahren im mexikanischen Exil kehrte er 1983 nach Argentinien zurück. Er hat über vierzig Bücher – Romane, Essays oder Erzählbände – geschrieben, für die er u.a. den Literaturpreis der Casa de las Américas erhalten hat.

»Eine kaleidoskopische Schilderung außergewöhnlicher Lebensepisoden.« Saarbrücker Zeitung

Pressestimmen

Mit seiner leichthändigen, unprätentiösen, aphoristischen Sprache – die Kindheit sei die Heimat des Menschen, heißt es an einer Stelle, und der Tod setze dem Gedächtnis ein ehrenvolles Ende, an einer anderen – umkreist Orgambide Carlos Gardel, nähert sich ihm manchmal so sehr, dass man seinen Atem spüren zu glaubt, entfernt sich dann aber wieder, so dass Gardel zur Schimäre verschwimmt. Es geht ihm nicht um ein Röntgenbild von Gardels Charakter, nicht um eine Obduktion seines Wesens, sondern um einen Blick auf den Tangosänger wie durch ein Kaleidoskop: Zu sehen ist immer er und doch immer ein anderer. So bleibt am Ende das Bild von Gardel ungreifbar, vergänglich, es werden keine Konturen hinter dem Ruhm und der Tragik sichtbar – und genauso soll es auch sein, denn Orgambide will Gardels Mythologisierung fortschreiben. Er soll gar keine klaren Linien bekommen, sondern zum immerwährenden Sinnbild Argentiniens und der Argentinier überhöht werden: ihrer Sehnsucht nach der verlorenen Heimat jenseits des Ozeans, ihrem Verlorensein in einer Welt zwischen Europa und Amerika, ihrer lebenslangen Hetzjagd nach Liebe, die viele Trophäen einbringt und am Schluss nur Kadaver hinterlässt. Um das zu erreichen, gibt es kein besseres Genre als das Zwitterwesen der Romanbiographie. Eine reine Biographie würde Gardel entzaubern und ihn seiner Aura berauben, weil die Wahrheit der größte Feind des Mythos ist. Und ein Roman würde die Sinnlichkeit Gardels schmälern, der eben keine literarische Erfindung, sondern die personalisierte, tragisch komprimierte Wirklichkeit Argentiniens ist. So weiß man am Ende des Buches nicht mehr als vorher – und ist trotzdem klüger.

Jakob Strobel y Serra, FAZ

 

Carlos Gardel ist Sinnbild und argentinischer Mythos, der dem Tango eine ganze eigene Stimme gab. Sein Leben bietet alles, was zur Unsterblichkeit gebraucht wird. Und so erfahren wir viel vom Tango und von den Sehnsüchten der eingewanderten Europäer, die doch endlich Argentinier sein wollen. Eine Reise nach Lateinamerika und mitten hinein in die Emotion des Tango.

 

Kulturette Leselust

 

La Voz Inolvidable – die unvergessliche Stimme – lebt weiter, und je länger Carlos Gardel tot ist, desto intensiver, wirkmächtiger wird sein Mythos. Ein Mythos, den man in Argentinien hegt und pflegt wie ein Kind, das nicht nur einer Mutter und einem Vater gehört, sondern allen Frauen und Männern in diesem riesigen südamerikanischen Land, das vom südlichen Wendekreis beinahe bis an die Antarktis reicht. Auch Pedro Orgambide hat jetzt seinen Anteil an der Fortschreibung des Carlos Gardel Mythos. Wie Gardel selbst in seinen Liedern, so singt Orgambide auf seine Art vom Leben der einfachen Menschen. Sein Stil ist die kraftvoll lakonische Prosa eines von keiner Feministin der Welt zu dressierenden Machos. Wie bei echtem argentinischem Steak ist da kein Gramm Fett zu viel. Nirgendwo beißt man unverhofft auf eine ungenießbare zähe Sehne. Schieres Fleisch, sagt man dazu, und meint damit lauter und rein.

 

Ingo Langner, Die Tagespost

 

Der Roman ist wegen seines komplizierten Aufbaus keine ganz leichte Lektüre, aber eine umso lohnendere, zumindest für denjenigen, der sich für Argentinien und den Tango als bekanntesten Ausdruck seiner Kultur interessiert.

 

Kurt Scharf, arte.tv

 

Der Roman ist eine kaleidoskopartige Schilderung außergewöhnlicher Episoden aus Gardels aufregendem Leben. Nicht nur Maradona, sondern auch Gardel ist ein personifizierter Mythos Argentiniens. Ein Buch für alle Tangoliebhaber.

 

Roland Berens, OTZ

 


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