Italien retten

Italien retten

Aus dem Italienischen von Friederike Hausmann und Rita Seuß

Politik [655]. 23.2.2011
144 Seiten. Broschiert
10,90 €
ISBN 978-3-8031-2655-9
vergriffen

Was ist 150 Jahre nach der Gründung aus Italien geworden? Können die Ideen, die damals zur Einigung geführt haben, das heutige Italien retten? Ein flammendes Plädoyer gegen das Lamentieren über den Zustand Italiens.

Paul Ginsborg ist einer der besten Kenner der italienischen Geschichte und aktives Mitglied der Zivilgesellschaft Italiens, wo er seit 18 Jahren lebt und dessen Staatsbürger er vor kurzem geworden ist. Sein neues Buch ist geschrieben gegen die Traurigkeit und Resignation, die sich in seinem Land breitmachen, und gegen die Enttäuschung über den Zustand der italienischen Demokratie, im und außerhalb des Landes.
Nach einer kurzen, aber umso treffenderen Skizze der jetzigen Gesellschaft stellt Ginsborg vier provozierende Fragen: Lohnt es überhaupt, Italien zu retten? Wenn ja, welchen Platz soll es in der modernen Welt einnehmen? Von wem und von was soll Italien errettet werden? Wer kann Italien retten? Zur Beantwortung der Fragen stellt Ginsborg anlässlich des 150. Jahrestags der Vereinigung das heutige Italien auf den Prüfstand der Ideen des Risorgimento, die damals zum Zusammenschluss geführt haben: Patriotismus, Nationalismus, öffentliche Moral, Gleichheit und Freiheit.

DRS2 aktuell - Hörfunkbeitrag zum Buch hier.

Paul Ginsborg

© Grazia Neri

Paul Ginsborg

Paul Ginsborg, geboren 1945 in England, ist Fellow des Churchill College in Cambridge, wo er lange Professor am Fachbereich für Sozial- und Politikwissenschaft war. Heute unterrichtet er Zeitgenössische Geschichte Europas an der Universität Florenz. Zu seinen zahlreichen Publikationen zählt u. a. eine große Geschichte der italienischen Gesellschaft und Politik von 1943 bis heute.

»Der hochgebildete Intellektuelle Paul Ginsborg hat ein intelligentes Buch geschrieben, das über die Allgegenwart des Klientelismus, die Stärke des augenblicklichen Ministerpräsidenten und die Ideenarmut der Linken in Italien aufklärt.« Conrad Lay, WDR5

Pressestimmen

»Der britische Historiker Paul Ginsborg, Professor für zeitgenössische europäische Geschichte an der Universität von Florenz und seit 2009 italienischer Staatsbürger, beugt sich über seine Wahlheimat als sei sie ein darbender Patient. ‘Italien retten‘ lautet der emphatische Titel seines schwungvollen Essays, in dem der Historiker die aktuelle Lage mit der historischen Phase des Risorgimento konfrontiert und sich bemüht, einige der tragenden Ideen der Gründungsväter für die Gegenwart wieder zu beleben. Klar und zupackend vermittelt er die Grundzüge des Risorgimento. Ginsborgs Essay ist äußerst lesenswert. Ein Buch für alle, die Italien heute verstehen wollen.«

Maike Albath, Deutschlandradio Kultur

 

»Gegen die tiefe Resignation will der Neuitaliener Ginsborg seinen Landsleuten ein Gegengift verabreichen, und zwar über eine historische Reflexion. Damit bietet er den nicht-italienischen Lesern zugleich eine leicht geschriebene und historisch fundierte Verständnishilfe. Es ist die Analyse der großen Probleme, die Ginsborgs Buch äußerst lesenswert macht. Der Historiker findet deutliche Worte für seine Kritik und macht durch seine Einblicke ein stereotypes ‚Man könne nicht begreifen, wie ein Volk einen Regierungschef wie Berlusconi immer wieder wähle‘ unmöglich. Und er versäumt nicht zu zeigen, welche Rolle internationale Faktoren spielen, wie wenig also die italienischen Verhältnisse auf Italien beschränkt sind.«

Roman Herzog, Frankfurter Rundschau


»Ginsborgs Versuch, ‚die Stimmen des Risorgimento – als wären sie uns gegenwärtig – mit den unseren zu mischen‘ ist anspruchsvoll, weil die mannigfaltigen Zitate von Carlo Cattaneo bis Vincenzo Gioberti eine umfassende Kenntnis der historischen Protagonisten und ihrer Zeit voraussetzen. Sein Panorama umfasst auf nur 127 Seiten Reflexionen über den Unterschied von Nationalismus und Patriotismus, den Zusammenhang von ‚dolcezza‘ und Christentum, den Einfluss der Romantik auf das Risorgimento; am hellsichtigsten und schärfsten wird er, wenn er auf Basis dieser Überlegungen konkret die Grundübel der italienischen Gegenwart analysiert.«

Janika Gelinek, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag

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