Zwölf Tage in Persien

Zwölf Tage in Persien

Reise über die Bakhtiari-Berge

Aus dem Englischen von Irmela Erckenbrecht

SALTO. 23.8.2011
144 Seiten. Rotes Leinen. Fadengeheftet. mit Photographien
22,– €
ISBN 978-3-8031-1280-4
zur Zeit nicht lieferbar

Vita Sackville-West, die englische Exzentrikerin, ist mit ihren Büchern über die Gartenkunst bis heute weltberühmt. Klassiker sind aber auch ihre Reportagen über die vielen Reisen, die die neugierige und weltoffene Globetrotterin unternahm.

Ein farbiger Bericht über die Reise von Vita Sackville-West, ihrem Ehemann und drei weiteren englischen Gentlemen in den zwanziger Jahren über die Bakhtiari- Berge im Südiran. Die Landschaft dort ist unwirtlich (abwechselnd »Wüste mit Steinen oder Wüste ohne Steine«), und dennoch entdeckt die passionierte Botanikerin versteckte Blumen und die karge Schönheit dieser Gegend.

Mit viel Selbstironie schildert sie, wie sie als englische Lady ihrem Anspruch als Abenteurerin auf ihrer beschwerlichen Reise mit Mauleseln nicht gerecht wird, da sie unmöglich auf ihren Fünf-Uhr-Tee verzichten kann. Ebenso verquer misslingt ihre Kontaktaufnahme mit einem wandernden Derwisch.

Gegen Ende der Reise stellt sie Überlegungen darüber an, ob die ärmliche Abgeschiedenheit der Bergbewohner nicht zu schützen wäre vor dem Einbruch der Moderne. Aber die letzte Wegetappe zu den Ölfeldern der Anglo-Persian-Oil-Company führen sie und die Leser zurück in die Realitäten.

Vita Sackville-West

© William Strang

Vita Sackville-West

Vita Sackville-West (1892–1962) gehörte zum berühmten Bloomsbury-Kreis um Virginia Woolf und schrieb seit ihrem 14. Lebensjahr zahlreiche Romane. Nach vielen Auslandsreisen mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller und Diplomaten Sir Harold Nicolson, lebte sie später auf Sissinghurst Castle in Kent.

Pressestimmen

»Der Reisebericht von Vita Sackville-West, den ihre Freundin Virginia Woolf 1928 verlegte, erschien in erster deutscher Übersetzung 1990. Unter dem Titel ‚Zwölf Tage in Persien' hat der Wagenbach Verlag ihn nun neu und schön in leuchtend rotem Leinen-Einband herausgebracht und mit einem einordnenden Nachwort versehen. Eine Lektüre, die nicht nur vermittelt, wie reizvoll und beschwerlich eine Reise in die Bakhtiari-Berge sein kann – sondern auch, wie eine privilegierte Britin in den zwanziger Jahren Persien sah.«

Die Zeit

 

»Sackville-Wests Buch, das 1928 erstmals erschien und jetzt in einer revidierten deutschsprachigen Neuausgabe vorliegt, ist kein klassischer Reisebericht. Was die Fremde in ihr auslöst, ist Sackville-West ebenso wichtig wie die Beschreibung der kargen Landschaft und ihrer nomadischen Bewohner. Das Buch bietet einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt der Verfasserin und der Zwischenkriegszeit. Dreizehn unscharfe Fotografien von der Expedition illustrieren die „Reise über die Bakhtiari-Berge" – ein Zeitdokument, das die Faszination, die damals vom Iran ausging, auch auf den heutigen Leser überträgt.«

Behrang Samsami, Die Welt

 

«Der schmale Band liest sich vor allem deshalb mit Gewinn, weil er zeigt, was heute befremden muss: dass der Iran zivilisationsmüden Europäern einmal als Paradies erschien, als Ort, auf den sie ihre Träume von einem besseren Leben projizierten. Sackville-Wests Reisememoiren bleiben einschlägige historische Quellen.»

Stefanie Peter, taz

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