Kafkas Familie
Ein Fotoalbum
Mit Texten von Franz Kafka
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Die circa 100 Fotografien der Familie Kafka, von denen ein großer Teil bislang unveröffentlicht ist, zeigen einen Autor der Weltliteratur und seine Verwandtschaft – in der Stadt, in der Sommerfrische und fein zurechtgemacht im Fotoatelier.
Franz Kafka, der »rätselhafte« Autor, hat die meiste Zeit seines Lebens bei seiner Familie gewohnt. Die Bindung war stärker, als er es sich und uns einzureden versuchte. Im »großen Lärm« der Familie entstanden seine Texte. Seine Beziehung zu den Schwestern, besonders zu Ottla, war sehr eng, als besorgter Onkel machte er sich Gedanken über die richtige Erziehung seines Neffen und seiner Nichten.
Die von den Nachkommen der Schwestern aufbewahrten Fotos dokumentieren nicht nur das Familienleben, sondern erzählen auch vom sozialen Aufstieg einer jüdischen Familie aus einfachen ländlichen Verhältnissen zum Prager Bürgertum. War der Großvater noch Dorfschächter in Wossek, wurde der Vater vom Hausierer zum angesehenen Kaufmann mit Geschäft in bester Lage und der Sohn zum promovierten und weltläufigen Juristen, der als Autor in der intellektuellen Gesellschaft der Moldaustadt verkehrte.
© picturepeople
Hans-Gerd Koch
Hans-Gerd Koch ist Literatur- und Editionswissenschaftler und seit vielen Jahren für die Kritische Kafka-Ausgabe des S. Fischer Verlags verantwortlich, unter anderem als Herausgeber der fünfbändigen Briefausgabe. Er leitet den Karl Rauch Verlag und arbeitet als Übersetzer und Ausstellungsmacher. Zu seinen zahlreichen Publikationen über Franz Kafka und die Prager deutsche Literatur gehört der im Verlag Klaus Wagenbach erschienene SALTO-Band »Kafka in Berlin«.
© Archiv Klaus Wagenbach
Franz Kafka
Franz Kafka wurde 1883 als ältestes Kind des Kaufmannsehepaars Hermann und Julie Kafka in Prag geboren, wo er nahezu sein ganzes Leben verbrachte. Nachdem er sein Jurastudium 1906 mit der Promotion abgeschlossen hatte, absolvierte er ein einjähriges Rechtspraktikum. Anschließend trat er als Beamter in die Prager Filiale der Assicurazioni Generali und 1908 in die Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt ein, für die er bis zu seiner frühzeitigen Pensionierung 1922 arbeitete. Im Spätsommer 1917 brach die für Franz Kafka tödliche Lungentuberkulose aus, an deren Folgen er 1924, kurz vor seinem 41. Geburtstag, starb.
Bitte beachten Sie auch das umfangreiche Kafka Bildarchiv