Die zweite Stimme

Die zweite Stimme

Vortragskunst von Goethe bis Kafka

KKB. 25.9.2007
160 Seiten. Gebunden. Mit vielen Abbildungen und CD.
30,– €
ISBN 978-3-8031-5176-6
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Dem Stimmengewirr, dem wir im modernen Medienzeitalter ausgesetzt sind, steht ein anderes gegenüber, das uns aus schriftlichen Aufzeichnungen entgegenhallt. Diesem Duett hört Lothar Müller nach.

Neben den auf Tonträgern gespeicherten Sprachaufzeichnungen unserer Tage besteht ein weit größeres Korpus an Redesituationen, das weder analog noch digital festgehalten wurde, sondern schriftlich. So zum Beispiel, wenn Zeitgenossen schildern, wie Goethe den »Werther« vorliest.
Lothar Müller begibt sich auf eine Reise durch die Vortragssäle und ruft mit Kafka einen Zeugen auf, der schon mit Kino und Parlograph vertraut, zugleich aber noch der literarischen Geselligkeit des 19. Jahrhunderts verbunden ist. Ein höchst lesenswerter und unterhaltsamer Beitrag zur phonographischen Literaturgeschichte und zu einer Kulturgeschichte der Sprachkunst.
Auf einer beiliegenden CD sind äußerst seltene Aufzeichnungen mit den Stimmen von Moissi, Kraus, Hofmannsthal, Hardt, Bassermann u. a. zu hören.

Lothar Müller

© Rolf Walter

Lothar Müller

Lothar Müller, geboren 1954 in Dortmund, Kultur- und Literaturwissenschaftler, bis 2020 Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung mit Sitz in Berlin, ist Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Für seine feuilletonistische Arbeit wurde er u. a. mit dem Alfred-Kerr-Preis und dem Johann-Heinrich-Merck-Preis ausgezeichnet.

»In seinem elegant-anspruchsvoll geschriebenen Groß-Essay hat Lothar Müller die historische Entwicklung und Bedeutung der Vortragskunst überzeugend verbunden mit kurzen Theoriediskussionen, Portraits wichtiger [Rezitatoren] und schließlich mit dem Leben wie dem Schreiben Kafkas. ... Dem klugen Buch kommt die beigelegte CD zur Hilfe.« Rolf-Bernhard Essig, Die Zeit

Pressestimmen

»Dieses großartige Buch ist ein merkwürdiger Zwitter. Müller hat einerseits eine Studie über Kafka geschrieben, er hat aber auf 160 Seiten gleichzeitig eine kleine Geschichte der Stimme untergebracht. Damit stellt dieses Buch eine lang vernachlässigte Frage in den Raum: Wie steht es um die Stimme? Obwohl doch allgegenwärtig, fällt sofort auf, wie selten über die Stimme nachgedacht wird.«

Peter Michalzik, Frankfurter Rundschau

»In seinem elegant-anspruchsvoll geschriebenen Groß-Essay hat Lothar Müller die historische Entwicklung und Bedeutung der Vortragskunst überzeugend verbunden mit kurzen Theoriediskussionen, Porträts wichtiger Vertreter wie Moissi, Kainz, Hardt und schließlich mit dem Leben wie dem Schreiben Kafkas.

Dem klugen Buch kommt die beigelegte CD zur Hilfe.«

Rolf-Bernhard Essig, Die Zeit

»Müller bringt die in der Schrift aufgehobenen Stimmen wieder zu Gehör (übrigens auch mit einer beigelegten CD historischer Aufnahmen von Moissi bis Kraus) und fügt der jüngeren Mediengeschichte einen wertvollen Mosaikstein hinzu.«

Ulrich Rüdenauer, Der Tagesspiegel

»Das Buch setzt, lange vor dem Aufkommen der analogen Speichermedien und des Hörbuchs, einen Kontrapunkt zum Siegeszug des stillen Lesens.«

                   Süddeutsche Zeitung

»Wer hören will, wie Goethe den Werther las, wie Tieck sich eine Bühne erredete, wer hören will, wie Bassermann raste, Moissi sang und Karl Kraus krächzte, der lese dieses Buch (und höre gegebenenfalls die beigeklebte CD).«

du

»Vortragskunst von Goethe bis Kafka verheißt der Untertitel. Tatsächlich sind dies die beiden Schlüsselfiguren, zu denen es Müller auf seinem pfiffigen Parforceritt durch die Kulturgeschichte der Rezitation wiederholt zieht. Müllers spannende Rekonstruktion eines bislang kaum ergründeten Kapitels mündlicher Mediengeschichte bedient sich souverän aus dem reichen Überlieferungsfundus.«

         Literarische Welt

»Es hat etwas Erfrischendes, wenn Lothar Müller das Bild des Autors nun ein weiteres Mal erweitert: Kafka als Protagonist und Kronzeuge des zeitgenössischen Stimmenkults.

Kein Zweifel – gäbe es hiervon eine Aufnahme, sie wäre das Hörbuch des Jahres.«

Wolfgang Schneider, Literaturen

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